Zentrum für Innovationen in der Altenhilfe

Wir brauchen – um zukunftsfähig zu bleiben – Innovationen in der Altenhilfe!

Die Offenheit bestehende Strukturen zu hinterfragen, die Neugierde ungewohnte Wege zu gehen, den Mut neue Konzepte umzusetzen und den Weitblick alle Erfahrungen als Geschenk zu betrachten und daraus eine Lernerfahrung zu machen, das sind zentrale Bausteine für innovatives Denken und Handeln.

Es geht darum, Ideen zu reflektieren, weiter zu verwerten und in die Breite zu tragen.

… die Innovationskraft und Innovationskompetenzen der Einrichtungen und Dienste der Altenhilfe weiter fördern und innovatives Denken und Handeln als Schlüssel für das Lösen zukünftiger gesellschaftlicher Herausforderungen nutzen.

 

Einrichtungen und Dienste agieren schon innovativ. Setzen Projekte und Konzepte um, die Veränderung bewirken.

Diese wollen wir sammeln und allen zur Verfügung stellen.

Sie finden hier: Konzepte, Tipps & Ideen, die in der Praxis schon geprüft wurden.

 

Um jedoch auch zukünftig als diakonische Einrichtungen agieren zu können, attraktiver Arbeitgeber zu sein und nachhaltig zu handeln brauchen wir kontinuierlich kreative Angebote, lebensweltnahe Lösungen und Innovationen in der Altenhilfe.

Sie finden hier: Impulse für Zukunftsthemen, das Angebot neue Projekte auszuloten und auszuprobieren.

 

Wir wollen gerne mit Ihnen gemeinsam mutig sein.

Melden Sie sich auf unserer kollaborativen Plattform an!

„Netzwerk Innovation Pflege 4.0“

https://netz-ambpflege4.humhub.com/dashboard

Springerkonzepte – eine Innovation für mehr Planbarkeit

Hohe Ausfallzeiten, unsichere Dienstpläne, ständiges Einspringen - Alltag in der Pflege, und das nicht erst seit dem Ausbruch der Coronapandemie. Aus diesen ungünstigen Arbeitsbedingungen, verbunden mit stetig steigenden Anforderungen, resultieren erschöpfte und frustrierte Pflegekräfte, die im schlimmsten Fall das Arbeitsfeld verlassen oder nicht wieder zurückkehren, zu geringe Ausbildungszahlen und überalterte Teams und letztlich Versorgungsengpässe.

Um diese Abwärtsspirale zu durchbrechen und Entlastung zu schaffen, braucht die Pflege innovative Konzepte, die das Potenzial haben, die Arbeitsbedingungen in der Pflege nachhaltig und grundlegend zu verbessern.

Wir haben in der Praxis festgestellt: Springerkonzepte können ein Baustein sein, um die Arbeitsbedingungen in der Pflege nachhaltig zu verbessern.

Drei handhabbare Konzepte wurden erprobt: Springerpools, Springerkräfte und Springerdienste.

 

Wissenschaftliche Begleitung durch die Evangelische Hochschule Nürnberg

Die Evangelische Hochschule Nürnberg hat die Umsetzung der Springerkonzepte und deren Auswirkung auf die Arbeitsbedingungen und die Arbeitszufriedenheit in der Altenhilfe evaluiert.

Evaluationsberichte der Springerkonzepte der Diakonie Bayern:

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Material zum Download

Die Springerkraft ist eine Person, die rotierend über verschiedene Bereiche, potenziell sogar einrichtungsübergreifend, mit einem festen Springerdienstplan eingeplant ist. Fällt in der Dienstzeit eine Pflegekraft aus, so kann der Dienst direkt durch die Springerkraft ersetzt werden. Fallen außerhalb des Springerdienstplanes Pflegekräfte aus, springen wie gewohnt Kolleg:innen ein. Was jedoch dabei garantiert ist: Ein verlässlicher, planbarer und zeitnaher Freizeitausgleich durch die Springerkraft

Ein Springerpool hingegen setzt sich – je nach Bedarf – aus mehreren Pflegefachkräfte oder aus einem Mix aus Fach- und Hilfskräften zusammen. Die Poolmitarbeitenden geben ihre möglichen Dienstzeiten an. Somit kann der eigentliche Dienstplan im Hintergrund mit den Dienstzeiten aus dem Springerpool hinterlegt werden. Kommt es zu einem Ausfall muss die Pflegedienstleitung im Optimalfall nur ein einziges Telefonat tätigen und die Person aus dem Springerpool kontaktieren. Fällt kein Dienst aus, kann diese Methode zum systematischen Abbau von Mehrarbeitsstunden genutzt werden

Das Modell der Springerdienste hingegen setzt auf die gleichwertige Verteilung von Springerdiensten auf alle Pflegefachkräfte im Team. Mit diesem Modell ist regelhaft an Wochentagen ein zusätzliches Stundenkontingent verfügbar. Fällt eine Pflegekraft aus, kann der Dienst direkt kompensiert werden. Fällt keine Kraft aus, kann der oder die Springer:in bei zeitintensiven Routineaufgaben, Versorgungen und ähnlichem unterstützen.

Spielen Sie mit dem Gedanken ein Springerkonzept in Ihrer stationären Einrichtung oder Ihrem ambulanten Dienst einzuführen?

Hier noch eine Checkliste zur Vorbereitung.

Welches Potenzial steckt in Springerkonzepten in der Pflege?

  • ungeplante krankheitsbedingte Ausfälle werden zuverlässig kompensiert.
  • Mehrarbeitsstunden werden sukzessive abgebaut.
  • Erholungszeiten sind zeitnah garantiert.
  • Pflege- und Dokumentationsqualität steigt.

Darüber hinaus hat die Befragung der Mitarbeitenden positive Effekte von Springerkonzepten auf er individueller Ebene gezeigt:

  • Dienstplangestaltung:
    „Ich kann Beruf und Familie gut miteinander vereinbaren“, dies war eher möglich.
  • Arbeitsbelastung:         
    „Auf der Arbeit bin ich im Stress.“ Die Einschätzung sank.
  • Team:  
    „Es bestehen Spannungen und Konflikte unter Kolleg:innen“. Auch hier wurden die Spannungen weniger.
  • Persönliche Situation:  
    „Ich fühle mich gesund.“

Organisational und damit auf der Ebene der Gesamteinrichtung und der Träger zeigten sich positive Einflüsse auf folgende Aspekte:

  • Leitungshandeln, Kommunikation & Teamgestaltung
  • Kompetente Arbeitsorganisation
  • Qualitative Verbesserungen des Pflegealltags – Entlastung der MA
  • Fehlertoleranz & Risikofreude
  • Aktivierung stiller Reserven & Ermöglichung Wiedereinstieg
  • Verbesserte Marktposition – Pull-Faktor auf Personalgewinnung & -bindung

 

Ihr Kontakt

Simone Weber Projektleitung "Personal im Mittelpunkt" und "Zentrum für Innovationen in der Altenhilfe"