Pressemeldungen 2021

Pressemeldungen 2021

„Für die sorgen, die sich sorgen“

Diakonie Bayern übernimmt Vorsitz des Landesausschusses Müttergenesung

Nürnberg, 14. Januar 2021 Gesunderhaltung und Unterstützung von Müttern angesichts der Mehrfachbelastung durch Kinderbetreuung, Haushalt und Beruf – dies waren und sind die Aufgaben des Müttergenesungswerks bis heute. Mittlerweile wurden die Angebote auf alle Menschen in der sogenannten „Sorgearbeit“ ausgeweitet, und damit sind auch Männer und Väter im Blick der Dienste und Einrichtungen der Müttergenesung. Zusammengeschlossen haben sich die Anbieter der Freien Wohlfahrt im Landesausschuss für Müttergenesung Bayern (LAB), dessen Vorsitz jetzt die Diakonie in Bayern übernommen hat.

„Allerdings ist auch heute noch die Sorgearbeit in den Familien hauptsächlich die Aufgabe der Mütter bzw. der Frauen,“ beschreibt Sandra Schuhmann, zuständige Vorständin der Diakonie Bayern die Zielsetzung der Müttergenesung. „Corona hat diese Rollenverteilung leider verstärkt.“ Schuhmann verwies auf eine entsprechende Studie der Bertelsmann-Stiftung, die belege: „Frauen leiden besonders unter der Krise“. Fast die Hälfte der Frauen fühle sich durch die Situation an ihre körperliche, psychische und emotionale Grenze gebracht.

Umso wichtiger, so Schuhmann, sei der Erhalt und der Ausbau entsprechender Angebote. Dazu zählen neben den bekannten Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen für Sorgende mit und ohne Kinder auch Kurmaßnahmen für pflegende Angehörige. „Aber auch die Kliniken unter dem Dach des Müttergenesungswerks waren und sind vom Lockdown betroffen und können ihre Angebote nicht so durchführen, wie sie geplant waren und auch dringend notwendig sind.“ Neben den Betroffenen leiden Schuhmann zufolge auch die Einrichtungen selbst unter den Folgen der Pandemie. Sie hätten die bedrohliche wirtschaftliche Lage im vergangenen Jahr dank Rettungsschirm und Ausgleichszahlungen zwar bis jetzt überstehen können. Für das Jahr 2021 wagt Schuhmann eigenen Worten zufolge jedoch noch keine Prognose. “Jede Klinik muss jetzt eine Vergütung ihrer Corona bedingten Mehrkosten einzeln mit den Kassen verhandeln, und das stellt uns vor große Herausforderungen.“

Von der Politik forderte Schuhmann darum eine verstärkte Unterstützung für die Vorsorge- und Rehabilitationskliniken. „Die Sorgenden in Deutschland verdienen eine bessere Unterstützung. Dazu gehören neben der Wahrnehmung und Anerkennung durch die Politik auch entsprechende  Entlastungsangebote, wie sie in diesen Einrichtungen vorgehalten werden.“

Der Landesausschuss Müttergenesung Bayern (LAB) ist eine Arbeitsgemeinschaft der Trägerverbände des MGW und Fachausschuss innerhalb der Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Bayern mit eigenem Arbeitsauftrag. Der LAB ist dort Teil des Fachbereichs Gesundheit und Pflege. Dem LAB zugehörig sind 11 durch das MGW anerkannte Kliniken in Bayern sowie  die den Trägergruppen angeschlossenen Beratungsstellen.