Altersarmut vermeiden - Sorgearbeit gerecht verteilen.

Equal Care Day das erste Mal in Nürnberg

Nürnberg, 27. Februar 2024 Erziehung, Pflege, Haushalt – Freizeit oder Lohnarbeit? De facto stehen diese Tätigkeiten „irgendwo dazwischen“.  Sie werden überwiegend von Frauen verrichtet, oft unbezahlt, zum Teil unsichtbar und dennoch unverzichtbar für die Gesellschaft. Es ist Zeit für ein Umdenken. Das fordert jetzt ein Bündnis evangelischer Organisationen in Bayern und lädt am 29. Februar zum Equal Care Day in den Lorenzer Pfarrhof. Teil des Bündnisses ist auch die Diakonie in Bayern.

 

Mehr Anerkennung, Wertschätzung und faire Verteilung der Aufgaben sind dringend notwendig, wenn es um Fürsorge- und Sorgetätigkeiten geht, so der Konsens bei allen Beteiligten des Bündnisses. „Die ungleiche Verteilung der Care Arbeit hat massive gesellschaftliche Folgen“, so Sandra Schuhmann, Vorständin der Diakonie Bayern und Vorsitzende der Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Familien in Bayern (eaf Bayern). „Sie verhindert für viele Frauen den Zugang zum Arbeitsmarkt – und hat angesichts des Personalmangels in vielen Branchen auch konkrete wirtschaftliche Folgen, wenn offene Stellen nicht besetzt werden.“ Dies hätte wiederum Konsequenzen für die Altersversorgung vieler Frauen. „Kurz gesagt: Die ungleiche Verteilung der Care Arbeit ist mitverantwortlich für die hohe Altersarmut bei Frauen.“ Und davon, so die Diakonie-Vorständin, sei in Bayern fast jede vierte Frau im Ruhestand betroffen. Leider liegt der Freistaat hier bundesweit an der Spitze.

 

 "Jeder weiß, dass Care Arbeit getan wird. Und bestimmt wissen alle, dass die Gesellschaft ohne Care Arbeit nicht funktionieren kann", betont auch Michaela Wachsmuth vom Frauenwerk Stein e.V. Sie ist eine der Podiumsgäste, die aus Sicht der Praxis u.a. mit dem Ansprechpartner für Männer bei der Gleichstellungsstelle der Stadt Nürnberg, Matthias Becker, und Miriam von Rombs als Ehrenamtskoordinatorin der Thomasgemeinde Grünwald bei München, diskutieren wird. Doch, was tun, wenn die strukturellen Voraussetzungen nicht gegeben sind und Überlastung vorprogrammiert ist? Diese und weitere Herausforderungen diskutieren die Gäste mit Journalistin Kristina Weber vom Bayerischen Rundfunk. Das vollständige Programm des Equal Care Day finden Sie im Netz unter www.afg-elkb.de.

 

Zum Evangelischen Care Bündnis gehören zahlreiche Partner, u.a. das FrauenWerk Stein e.V., der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (kda), die Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen in Bayern e.V. (eaf), die Evang. Fachstelle Alleinerziehende, die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für alleinerziehende Mütter und Väter sowie das Referat für Chancengerechtigkeit der ELKB.

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Daniel Wagner Pressesprecher