Mut gegen Armut Demokratie stärken

Ausgrenzung begegnen

Die Zahl der Menschen, die von Armut betroffen sind, ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich angewachsen. Ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben wird durch die gestiegenen Energie- und Lebensmittelkosten weiter gefährdet. Armut führt zu Ausgrenzung. Alle Menschen haben den Anspruch auf ein Leben in Würde. Demokratie kann nur gelingen, wenn Teilhabe wirklich für alle gelebt werden kann. Gesellschaftlicher Zusammenhalt fußt entscheidend auf dem Gedanken, gegenseitig füreinander einzustehen. Kirche und Diakonie positionieren sich eindeutig als Anwältinnen für Menschen mit Armutserfahrung. Durch vielfältige Angebote wenden sich kirchliche und diakonische Projekte an Menschen, die Ausgrenzung erfahren, und engagieren sich gegen Armut und für deren gesellschaftliche Teilhabe.

Diakonie und Kirche zusammen stark

Mitte März 2023 wurde eine Projektstelle als Stabsstelle im Diakonischen Werk Bayern eingerichtet. Mit der Kampagne ‚Mut gegen Armut‘ stärkt das Projekt den Kontakt und den Austausch zwischen Kirche und Diakonie. Der Internetauftritt stellt die Inhalte der Kampagne vor und verlinkt bestehende Armutseinrichtungen und -projekte. Es gibt ein Handbuch mit Aktionsvorschlägen, Gottesdiensthilfen und weiteren Materialien. Kirchengemeinden und diakonische Einrichtungen können Veranstaltungen und Aktionen zur Kampagne eigenständig umsetzen. Durch Pressearbeit, auf Social Media, mit Info-Grafiken, Erklär-Filmen und weiteren Bausteinen rückt das Projekt das Thema ‚Armut‘ in die öffentliche Aufmerksamkeit. In ganz Bayern finden überregionale Veranstaltungen statt, um Armut aus der Tabuzone zu holen und ins Gespräch zu bringen. So fand im November 2023 bereits ein ‚Poverty Slam‘ gegen Armut im Martin-Luther-Haus Nürnberg statt. Der prominente Autor und Slammer Michael Jakob übernahm die Moderation. Das erfolgreiche Format wird 2024 an anderen Standorten fortgesetzt.

Das Mut-gegen-Armut-Spiel

Am Tag der Wohnungslosen (11.09.2023) fand eine Informationsveranstaltung in der Fußgängerzone in Ansbach statt. Dort kam erstmals auch das lebensgroße Mut-gegen-Armut-Spiel zum Einsatz. Ein dem Monopoly nachempfundenes Spielfeld sensibilisiert für die alltäglichen Hürden von Armut betroffener Menschen. Die Ereigniskarten erläuterten Ursachen und Gründe, warum Menschen in Armut geraten. Mit Gemeinschaftskarten stellt das Spiel Hilfs-, Präventions- und Unterstützungsangebote der Diakonie vor. So wird schnell klar, dass Armut alle treffen kann. Im Dezember 2023 kam das Spiel erneut zum Einsatz. Beim 75-jährigen Jubiläum der Fürther Bahnhofsmission in der Fürther Michaeliskirche war es zu sehen. Die Coburger Vesperkirche wird es im Frühjahr 2024 schmücken, und im April wird das Spiel nach München reisen. Diakonische und kirchliche Einrichtungen in Bayern können es kostenfrei ausleihen.

 

Foto im Header: Das Mut-gegen-Armut-Spiel in der Ansbacher Fußgängerzone am 11. September 2023, dem Tag der Wohnungslosen

Ihr Kontakt

Christian Rechholz Stabsstelle für Schwerpunktthemen Diakonie und Kirche