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Interkulturelle Sprachmittlung
Das Diakonische Werk Bayern e. V. wird durch den Asyl -Migrations- und Flüchtlingsfond (AMIF) für ihr Projekt GeckoPlus unterstützt. Im Zeitraum 01.11.2022 - 31.10.2025 werden Menschen zu ehrenamtlichen Sprach- und Kulturmittler:innen ausgebildet und bei Bedarf an verschiedensten Institutionen und Bereichen vermittelt. An dem Projekt beteiligen sich 10 diakonische Partnerorganisationen bayernweit.
Projektpartner:
Informationen zum Projekt
Im Rahmen der Schulungsmaßnahmen für Sprach- und Kulturmittlern*innen erfolgt eine umfangreiche „Train-the-Trainer“-Ausbildung für die von den Projektpartnern gestellten Projektmitarbeitenden. Die Projektmitarbeiter*innen werden dabei gezielt und professionell auf die Schulung und die Zusammenarbeit der Sprach- und Kulturmittler*innen vorbereitet. Zeitgleich soll der Einsatz von Sprach- und Kulturmittler*innen innerhalb kirchlicher und diakonischer Einrichtungen standardisiert und dem gesamten Bereich der sozialen Beratung und Betreuung zur Verfügung gestellt werden. Die Standardisierung erfolgt durch eine einheitliche modulare Qualifikation, klar definierte Einsatzstandards, begleitenden bedarfsorientierten Supervisionen, Maßnahmen zur Kontaktpflege sowie Maßnahmen zur fortlaufenden Akquise neuer Sprach- und Kulturmittler*innen. Die Vermittlung erfolgt durch eine online basierte Vermittlungszentrale, die im Rahmen des Projektes entwickelt und etabliert wird.
Die Projektlaufzeit erstreckt sich über den Zeitraum vom 01.11.2022 – 31.10.2025 die Koordination mit den Projektpartnern und die Abrechnung mit dem BAMF wird durch die Diakonie Bayern sichergestellt. Schon zu Beginn des Projekts war klar, dass es sich hier um ein hochmotiviertes Team von Projektmitarbeitenden handelt, die aufgrund ihrer oft langjährigen Erfahrung im Bereich der Migration über die Anforderungen hinaus, wertvolle Impulse und eigene Ideen einbringen werden.
Im Kontext der psychosozialen und sozialen Beratung und Begleitung von Personen mit Fluchthintergrund benötigt es häufig den Einsatz von Dolmetscher*innen. In den seltensten Fällen werden in diesem Kontext jedoch Dolmetscher*innen benötigt, die gerichtsfest und vereidigt dolmetschen können. Zudem sind professionelle Dolmetscher*innen in der psychosozialen Beratung und Begleitung auch weder von der Beratungsstelle noch von den Klienten selbst finanzierbar. Aufgrund dessen kommen häufig ehrenamtliche Sprach- und Kulturmittler*innen (SKM) in der psychosozialen Beratung, wie der Asyl- und Migrationsberatung, aber auch in anderen Beratungsdiensten wie z.B. der Schwangerenberatung oder der Ehe- und Erziehungsberatung zum Einsatz.
Vor allem für den großen Bereich der Medizin sowie der psychologischen Beratung und Therapie bildet die Diakoniein Bayern schon seit längerem ehrenamtliche Sprach- und Kulturmittler aus. Der Bedarf an solch qualifizierten SKM ist sehr hoch, denn die fachlich ausdifferenzierten Regelsysteme sind kaum auf fremdsprachige Kunden und Klient*innen eingerichtet. Zum einen fehlt es oft am kulturellen Hintergrund, zum anderen an der grundlegenden Verständigung.
Vor allem unter Menschen mit Fluchthintergrund sind vielfach Sprachen und Dialekte verbreitet, die – abgesehen von den Kosten – überhaupt nicht von professionellen Dolmetschern abgedeckt werden können, weil es dafür in Deutschland keine Ausbildungs- und Zertifizierungsmöglichkeiten gibt. Somit ist man in der Beratungspraxis - einerseits aus faktischen, andererseits aus Kostengründen - häufig auf ehrenamtliche SKM angewiesen.
Wir freuen uns sehr, dass von Seiten der EU/ des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der zwingend notwendige Einsatz von Sprach- und Kulturmittler*innen gefördert wird.