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Vielfalt und Demokratie

 

 

Vielfalt und Demokratie

Stellen wir uns ein Bayern vor, in dem alle Menschen gleichberechtigt zusammenleben. Ein Bayern, in dem Unterschiede nicht trennen, sondern als Stärke verstanden werden. In dem jede:r gehört und gesehen wird – unabhängig von Alter, sozialer Herkunft, Hautfarbe, Religion, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, sexueller Orientierung sowie körperlichen und geistigen Fähigkeiten.

In diesem Bayern ist demokratisches Miteinander gelebte Praxis – in Gemeinderäten, in Stadtteilen, in Schulen und Vereinen. Hass, Diskriminierung und Ausgrenzung haben keinen Platz. 

Stattdessen gibt es Räume für Begegnung, für kon-struktive Auseinandersetzung und solidarisches Handeln. Alle können sich sicher fühlen und ihre Meinung äußern – ohne Angst vor Abwertung.

Vielfalt wird als Grund­lage einer starken, widerstandsfähigen und zukunftsfä­higen Demokratie und eines stabilen Sozialstaats aktiv gestaltet.

Vorbemerkung

Das Engagement von Diakonie und Kirche in den Kommunen Bayerns ist breit gefächert und zielt darauf ab, die Lebensqualität zu erhöhen, Teilhabe zu ermöglichen und für Vielfalt und Demokratie vor Ort einzutreten.

Der soziale Zusammenhalt vor Ort

Die Kommunen setzen die Rahmenbedingungen für ein inklusives Miteinander – durch Integration, Sozialraumorientierung und Beteiligung. Sie gestalten Orte der Begegnung für den Austausch zwischen Menschen mit unterschiedlichen Lebensrealitäten.

  • Zentrale kommunale Aufgaben dabei sind,
  • interkulturelle Öffnung zu fördern,
  • lokale Initiativen gegen Diskriminierung und Rassismus zu unterstützen,
  • Antidiskriminierungsstellen einzurichten und zu fördern.

Politische Bildung und Beteiligung fördern

Demokratie lebt von Beteiligung. Kommunen können demokratische Kultur stärken, indem sie beispielsweise niedrigschwellige Beteiligungsformate entwickeln, Jugendparlamente fördern, politische Bildung in Schulen, Erwachsenenbildungsstätten und Jugendzentren unterstützen und Räume für kontroverse Debatten ermöglichen – frei von Hass und Hetze.

Schutz vor demokratiefeindlichen Strukturen

Kommunen sollten auf demokratiefeindliche Entwicklungen wie rechte Netzwerke, Verschwörungsideologien oder rassistische Vorfälle reagieren. Dazu braucht es eine klare Haltung der kommunalen Spitze, kommunale Strategien zur Demokratieförderung und eine Stärkung der Zivilgesellschaft.

Die Rolle der Diakonie

Die diakonischen Träger und Einrichtungen bringen ihre Kompetenz und ihre christlichen Werte in die Gestaltung einer vielfältigen und demokratischen Gesellschaft ein. Sie sind:

  • Partner:innen der Kommunen in der Integrationsarbeit, Sozialraumorientierung, Gemeinwesenarbeit und Demokratiebildung,
  • Akteur:innen der Zivilgesellschaft, die Haltung zeigen und sich für Menschen einsetzen, die Rassismus und Diskriminierung erleben,
  • Innovationsgeber:innen, die neue Wege erproben – etwa durch Begegnungs- und Verständigungsorte, kultursensible Beratung oder Empowerment-Projekte.

Beispiele diakonischer Arbeit sind Projekte für Demokratie und Vielfalt, Bildungsangebote für Migrant:innen und interkulturelle Trainings. 

Um die sozialraumorientierten Angebote der Diakonie auch in Zukunft aufrecht erhalten zu können, brauchen die diakonischen Träger und Einrichtungen verlässliche finanzielle Rahmenbedingungen.

 

Fazit

Vielfalt und Demokratie gelingen vor Ort – wenn Kommunalpolitik klare Haltung zeigt, Räume öffnet und Teilhabe ermöglicht. Die Diakonie kann durch ihre Werteorientierung, ihre Nähe zu den Menschen und ihre Erfahrung entscheidend zur demokratischen Kultur beitragen. Ein demokratisches Bayern ist ein vielfältiges Bayern – und ein vielfältiges Bayern braucht den demokratischen Zusammenhalt.