Nürnberg 29. 11. 2021 Klare Worte angesichts der pandemischen Entwicklung hat de Präsident der Diakonie Bayern, Michael Bammessel, zur der heutigen Eröffnung der Aktion Brot für die Welt in Traunstein gefunden. Wie im Lied „Heiland, reiß die Himmel auf“, fragten sich die Menschen: „Gott, es kann doch bei dir nicht sein, wie wir es manchmal erleben – endlose Sitzungen hinter verschlossenen Türen und am Ende kommt zu wenig dabei heraus.“ Man wolle rufen: „Komm herunter zu uns, wir sitzen hier so im Schlamassel.“
Heute, wo die Aktion Brot für die Welt eröffnet werde, ginge der Blick bewusst zu den Menschen in anderen Ländern. „Und wenn wir uns die Situation in anderen Ländern anschauen, merken wir, wie dort die Herausforderungen sind.“ Die Menschen in Deutschland haben, so Bammessel, zurecht Angst vor einer Überlastung der Intensivstationen, der Ärzte und der Pflegekräfte. „In bestimmten Gegenden in Kenia gibt es für 150.000 Menschen - eine Krankenschwester.“ Die Not in Afrika sei an manchen Stellen so groß, dass „wir als Christen auf jede Weise gefordert sind: Mit der Tat zu helfen, etwa durch Brot für die Welt.“ Die Politik müsse zudem deutlich aufgefordert werden, mehr für die Impfgerechtigkeit zu tun.
Im Mittelpunkt der diesjährigen Aktion, die unter dem Motto „Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft“ stattfindet, steht der Kampf gegen den Klimawandel und seine Folgen. Bammessel: „Wir merken mittlerweile immer stärker, dass es weltweite Zusammenhänge gibt. Wenn sich z.B. die globalen Windströme umstellen, dann gibt es in der einen Gegend plötzlich ganz ungewohnte Dürreperioden – und an der anderen Stelle, scheinbar weit weg, katastrophale Überschwemmungen. Wir merken, dass wir reichen, nördlichen Industrienationen mit den eher armen, südlichen Ländern in einem Boot sitzen. Deswegen heißt ja das Motto der diesjährigen Aktion Brot für die Welt: Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft.“ Es ginge um die gemeinsame Zukunft. Deswegen müsse an jeder Stelle angepackt werden. „Hier wie dort.“
Brot für die Welt, das weltweit tätige Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen in Deutschland, wurde 1959 gegründet. Wirkliche Hilfe muss dem Armen helfen, sich selbst zu helfen, lautete ein entscheidender Grundsatz, der bis heute gilt. Brot für die Welt" gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten Hilfsaktionen der Bundesrepublik; seit ihrer Gründung im Jahr 1959 wurden alleine in Bayern über 300 Millionen Euro gesammelt. Im vergangenen Jahr hat das Hilfswerk weltweit über 500 neue Projekte bewilligt, regionale Schwerpunkte waren Afrika mit 210 Projekten sowie Asien und Pazifik mit 204 Projekten. Über das Jahr fördert Brot für die Welt mehr als 2.000 Projekte mit einer durchschnittlichen Laufzeit von drei Jahren. Traditionell ist die Weihnachtskollekte in den rund 14.000 evangelischen Gemeinden Deutschlands für Brot für die Welt bestimmt. Die bundesweite Aktion Brot für die Welt wird wie in jedem Jahr traditionell am ersten Advent eröffnet.