„Kinderarmut ist ein Skandal!“

Diakonie Bayern zum morgigen Weltkindertag

Nürnberg, 19.09.2022 Als skandalös hat die Diakonie Bayern die aktuellen Zahlen zur Kinderarmut in Deutschland bezeichnet. Am Vortag des morgigen Weltkindertages nannte die zuständige Diakonievorständin Sabine Lindau die gestiegenen Zahlen ein alarmierendes Signal: „Dass in einem der reichsten Länder der Welt jedes fünfte Kind in Armut lebt oder von Armut bedroht ist, darf die Politik nicht ruhen lassen!“ Die Armutsgefährdungsquote in Deutschland liegt Medienberichten zufolge bei mittlerweile 20,7 Prozent.

Bereits während Corona habe sich Lindau zufolge gezeigt, dass die Situation der Kinder und Jugendlichen in Deutschland von der Politik nicht ausreichend berücksichtigt wurde. „Nun sehen wir steigende Energie- und Lebenshaltungskosten, und es steht zur befürchten, dass Kinder und Jugendliche wieder zu den Hauptleidtragenden gehören werden.“

 

Angesichts der aktuellen Zahlen forderte Diakonievorständin Lindau darum weitere familienentlastende Maßnahmen für Geringverdienende sowie v.a. eine raschere Einführung der geplanten Kindergrundsicherung „Die ersten Gelder im Jahr 2025 auszuzahlen, wie von Bundesfamilienministerin Paus angekündigt – das ist zu spät.“ Die jetzt beschlossene Erhöhung des Kindergeldes um 18 Euro monatlich für das erste und zweite Kind sowie 12 Euro für das dritte Kind hält die Diakonie für nicht ausreichend.

 

Gestützt wird die Einschätzung der Diakonie durch eine aktuelle Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerkes. Ihr zufolge stellt ein Großteil der Bevölkerung der Politik ein gravierend schlechtes Zeugnis aus, wenn es um die Berücksichtigung der Interessen von Kindern und Jugendlichen geht. Lediglich 9 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen und 16 Prozent der Erwachsenen geben im Kinderreport des Deutschen Kinderhilfswerkes an, dass die Politik die Interessen von Kindern und Jugendlichen in den vergangenen Jahren stark berücksichtigt hat. Und nur 10 Prozent der Kinder und Jugendlichen und 17 Prozent der Erwachsenen sind der Ansicht, dass genug Geld ausgegeben wird, damit Kinder und Jugendliche eine gute Zukunft haben.

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Daniel Wagner Pressesprecher