Nürnberg, 20.09.24 Neben vielen anderen Formen ist die sogenannte Alzheimererkrankung die verbreitetste Art der Demenz und derzeit eine der bekanntesten neurodegenerativen Erkrankungen. Darauf weist die Diakonie Bayern anlässlich des Welt-Alzheimertags hin. „Als Diakonie Bayern sehen wir mit Sorge die immer größer werdende Zahl an Menschen mit einer Demenzdiagnose“, so die Vorständin Soziales, Sandra Schuhmann. In Bayern gehe man momentan von etwa 270 000 Menschen mit Demenz aus - mit stark ansteigender Tendenz. „Im Jahr 2030 sind es voraussichtlich schon 300 000 Menschen, im Jahr 2040 werden es 380 000 Menschen sein, die in Bayern mit einer Demenzerkrankung leben“, so die Diakonie Bayern. Neben den Betroffenen selbst gelte es aber auch, die Menschen in der unmittelbaren Umgebung in den Blick zu nehmen.
Hier seien es vor allem die Lebenspartner, aber auch Kinder und weitere An- und Zughörige, die einen wichtigen Beitrag in der Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz leisteten. Schuhmann: „Rund 80 Prozent der Menschen, die mit einer Demenz leben, leben in der eigenen Häuslichkeit oder bei An- und Zugehörigen.“
Besonderes Augenmerk gelte darum den Fachstellen für pflegende Angehörige. Sie werden zwar vom Freistaat gefördert; die Förderung deckt die Kosten jedoch bei weitem nicht ab: 24.000 € erhalten die Träger einer Fachstelle pro Vollzeitstelle. Die Diakonie-Vorständin: „Das ist bei weitem nicht ausreichend für die Beschäftigung einer qualifizierten Fachkraft. Es bleibt ein Zuschussgeschäft für unsere Träger. Bei knappen Kassen wird es sich zeigen, wie lange dieses so wichtige Angebot noch aufrechterhalten werden kann.“
Das Motto des diesjährigen Welt-Alzheimertages hätte daher nicht treffender sein können, so Schuhmann. „Nur wenn wir Demenz und unseren Umgang damit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begreifen, werden wir den Herausforderungen der stetig wachsenden Zahl an Betroffenen begegnen können. Menschen mit Demenz, deren Familien und deren Freundeskreis leisten hier enorm viel und stellen sich tagtäglich neuen Herausforderungen. Und sie brauchen weiterhin die Unterstützung der Politik.“
Die Bezeichnung der Erkrankung geht auf Dr. Alois Alzheimer (1864 – 1915) zurück, der als Psychiater und Neurologe im Jahr 1906 als erster Veränderungen im Gehirn beschrieb, die zu dieser Form der Demenz führen.
Die Diakonie in Bayern verfügt zahlreichen Diensten und Einrichtungen über ein breites Unterstützungs-/Betreuungs- und Pflegeangebot für Menschen mit einer Demenz - von niedrigschwelligen Angeboten, wie Betreuungs- und Angehörigengruppen oder Angeboten zur Alltagsbegleitung oder Haushaltsführung über Angebote der Tagespflege. Kurzzeitpflegeplätze ermöglichen eine Atempause für Zu- und Angehörige. Wenn eine Pflege zuhause nicht mehr möglich ist, bietet die Diakonie in vollstationären Einrichtungen ein geeignetes Angebot.