Einrichtungen der Altenhilfe zum Teil am Limit

„Bei Testungen müssen die Einrichtungen personell unterstützt werden.“

Nürnberg, 11.12.2020 Besucher und Besucherinnen von Einrichtungen der Altenhilfe müssen seit dem 9. Dezember 2020 einen negativen Corona-Test vorlegen, um ihre Angehörigen in Pflegeheimen besuchen zu können. So sieht es die Zehnte Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung vor. „Diese Tests können jedoch nicht vor Ort ohne personelle Unterstützung der Mitarbeitenden der Einrichtungen vorgenommen werden“ stellt jetzt Sandra Schuhmann, zuständige Fachvorständin der Diakonie in Bayern, klar. Sie widerspricht damit den Aussagen bayerischer Gesundheitsämter, die Besucher und Besucherinnen wegen der Tests an die Einrichtungen der Diakonie verwiesen hatten.

 

„Die Kolleginnen und Kollegen vor Ort arbeiten bereits jetzt oftmals an der Belastungsgrenze, um die Versorgung und die Sicherheit aller Bewohner und Bewohnerinnen zu gewährleisten. Dazu gehören auch Reihentestungen in den Einrichtungen“ so Schuhmann. Nicht nur für die Testung von Besucherinnen und Besuchern fehlten sowohl die Zeit als auch in vielen Fällen die Tests. „Wir tun alles, um die Gesundheit der bei uns Lebenden zu schützen und dazu brauchen wir tatkräftige Unterstützung.“ Allerdings, so Schuhmann, erwarte sie von den Verantwortlichen in München, dass die Behörden vor Ort auch entsprechend über die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen informiert würden. „Ganz offensichtlich gehen hier einige Gesundheitsämter von falschen Voraussetzungen aus.“ Dies hätte sowohl bei den Einrichtungen als auch bei den Angehörigen zu - vermeidbaren - Verärgerungen geführt.

 

„Ich verstehe die Enttäuschung der Besucher und Besucherinnen, wenn sie von uns an ein örtliches Testzentrum oder an einen Arzt verwiesen werden und sich darum der Besuch in der Einrichtung zum Teil um Tage verzögert.“ Sie bitte aber auch um Verständnis dafür, dass in dieser angespannten Situation die Bewältigung des Heimalltags Vorrang habe, so Schuhmann weiter. Denn selbst für die Testungen der eigenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen stehen in der angespannten Lage kaum zusätzliche personellen Ressourcen zur Verfügung. „Hier brauchen wir dringend Konzepte, die etwa die Testzentren vor Ort einbeziehen, damit auch die Mitarbeitenden schnell getestet werden können.“

 

Schuhmann begrüßte darum die Vorschläge des Pflegeministeriums, für die Tests vor Ort andere Hilfsorganisationen wie die Johanniter oder das Bayerische Rote Kreuz um Unterstützung zu bitten. „Unsere Einrichtungen sind zum Teil schon in Gesprächen mit den Hilfsorganisationen. Aber auch das bedeutet für die Verantwortlichen vor Ort eine zusätzliche Belastung - mit einer Umsetzung ist darum auch erst in einigen Tagen zu rechnen.“ 

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Daniel Wagner Pressesprecher