Nürnberg, 24.11. 2022 Die Klimakrise betrifft alle, aber sie trifft nicht alle gleich: Diejenigen, die am wenigsten dazu beigetragen haben, leiden am meisten unter ihr: Es sind die Ärmsten, deren Felder vertrocknen oder überschwemmt werden, die Schutzlosen, die von Wetterextremen am heftigsten betroffen sind. Auch in diesem Jahr eröffnen die bayerischen Kirchen darum die Aktion Brot für die Welt unter dem Motto „Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft.“ Die bayernweite Eröffnung findet heuer in der Aschaffenburger Christuskirche statt.
In weiten Teilen Europas vertrocknen Wälder und Wiesen ‒ in Bangladesch muss fruchtbares Ackerland immer starker vor Überflutung und Versalzung geschützt werden. Heftiger Starkregen hat auch in Deutschland zu Hochwasserkatastrophen geführt, und der Wiederaufbau beschäftigt die Menschen viele Jahre - in Burkina Faso wird es von Jahr zu Jahr schwieriger, eine Ernte einzubringen, die die Familien ernährt: Vielerorts sind die Böden ausgelaugt, staubig und steinhart. Dr. Sabine Weingärtner, Präsidentin der Diakonie Bayern: „Der Klimawandel ist eine globale Bedrohung ‒ er zeigt sich vor Ort jedoch in unterschiedlicher Weise. Zu viel oder zu wenig Wasser: Es sind zwei Gesichter derselben Krise. Mehr denn je spüren wir, dass wir auf unserem Planeten nur gemeinsam eine Zukunft haben.“
Das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt stellt deshalb erneut das Klima auf der Einen Welt ins Zentrum der diesjährigen Spendenaktion. Weingärtner: „Unsere Partner vor Ort unterstützen Menschen dabei, mit Wetterextremen besser zurechtzukommen: Wenn Kleinbauernfamilien robustes traditionelles Saatgut verwenden, können sie Phasen der Trockenheit überstehen. Mit Steinwällen wird die Konservierung von Feuchtigkeit im Boden unterstutzt. In von Überflutung bedrohten Gebieten sichern veränderte Anbaumethoden die Ernten und ermöglichen dadurch eine vielfaltige Ernährung. Auf diese Weise entstehen Oasen des Lebens in verwüsteten Regionen.“
Als konkretes Beispiel nennt die Diakoniepräsidentin das Projekt der „Christian Commission for Development in Bangladesh“ (CCDB): Die Partnerorganisation von Brot für die Welt hilft den Menschen in der Küstenregion von Bangladesch seit 2012, ihre Lebensweise an die veränderten Klimabedingungen anzupassen. Sie stellt salzresistentes Saatgut zur Verfügung, installiert Wassertanks mit Sandfiltern und zeigt den Familien, wie sie trotz des Salzes im Boden Gemüse anbauen können. Nun können in neuen Hochgärten fast jeden Tag Okra- und Chilischoten, Sonnenblumenkerne, Auberginen, Spinat, Linsen und Bohnen geerntet werden.
Die Eröffnung für Bayern findet am 1. Advent, den 27. November 2022 um 10.00 Uhr in der Christuskirche in Aschaffenburg statt. Die Predigt im Eröffnungsgottesdienst hält die Präsidentin der Diakonie Bayern, Dr. Sabine Weingärtner, Regionalbischöfin Gisela Bornowski wird die Aktion für Bayern eröffnen.
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Brot für die Welt, das weltweit tätige Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen in Deutschland, wurde 1959 gegründet. Wirkliche Hilfe muss dem Armen helfen, sich selbst zu helfen, lautete ein entscheidender Grundsatz, der bis heute gilt. Brot für die Welt" gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten Hilfsaktionen der Bundesrepublik; seit ihrer Gründung im Jahr 1959 wurden alleine in Bayern über 300 Millionen Euro gesammelt. Im vergangenen Jahr hat das Hilfswerk weltweit über 500 neue Projekte bewilligt, regionale Schwerpunkte waren Afrika mit 210 Projekten sowie Asien und Pazifik mit 204 Projekten. Über das Jahr fördert Brot für die Welt mehr als 2.000 Projekte mit einer durchschnittlichen Laufzeit von drei Jahren. Traditionell ist die Weihnachtskollekte in den rund 14.000 evangelischen Gemeinden Deutschlands für Brot für die Welt bestimmt. Die bundesweite Aktion Brot für die Welt wird wie in jedem Jahr traditionell am ersten Advent eröffnet.