Diakonie Bayern zeichnet vorbildliche Ehrenamtsprojekte aus

Teilhabe verwirklichen

Nürnberg, 19.10.2020 Ehrenamtliche in Diakonie und Kirche engagieren sich auf vielfältige Weise für Menschen, um deren Teilhabe am öffentlichen Leben zu fördern. Solche vorbildlichen Projekte zeichnet der Diakonie-Wettbewerb 2020 unter dem Motto „Begegnungen schaffen – Wir fördern ehrenamtliche Projekte zur Teilhabe“ aus.

 

Junge Menschen mit Fluchterfahrung, die neu nach Schweinfurt kommen, können sich ehrenamtlich beim Projekt „Mediakonie“ engagieren. Sie drehen gemeinsam mit Einheimischen kurze Image-Filme über die Stadt Schweinfurt, die auf dem youtube-Kanal und der Instagram-Seite der Mediakonie veröffentlicht werden. So lernen sie ihre neue Heimat kennen und machen die Erfahrung, dass sie ihre Fähigkeiten in der Gruppe individuell einbringen können und gleichzeitig Teil einer Gemeinschaft sind. Das Projekt „Mediakonie“ der Diakonie Schweinfurt erhält den ersten, mit 2.000 Euro dotierten Peis, gespendet je zur Hälfte vom Versicherer im Raum der Kirchen (vrk) und der BKK Diakonie.

 

Das Heilpädagogische Zentrum (HPZ) Bayreuth für Kinder mit geistigen Beeinträchtigungen erhält den zweiten, mit 1.500 Euro dotierten Preis, gespendet von der CURACON Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, für das Projekt „Faschingsumzug“. Die Idee stammt von einem Kind aus dem HPZ, Cornelius. Seit 2015 wirken die Kinder des HPZ, ihre Eltern und Betreuer*innen mit großer Begeisterung bei der Gestaltung ihres Umzugswagens für den Faschingszug in Bayreuth mit. Viele Ehrenamtliche engagieren sich bei diesem originellen Projekt, das Teilhabe und Inklusion ermöglicht: Das HPZ ist „mittendrin“ im Faschingsgetümmel.

 

Der dritte Preis, mit 1.000 Euro dotierte Preis geht an das Inklusionsprojekt „Café Miteinand“ der Kirchengemeinde Bad Tölz. Wie können Jugendliche mit geistiger Beeinträchtigung echte gesellschaftliche Teilhabe erfahren? Im ländlichen Raum ist dies besonders schwierig. Zwei tatkräftige Mütter wussten Rat: Sie gründeten das „Café Miteinand“ im Dezember 2019. Innerhalb kürzester Zeit erlebte die Einrichtung regen Zulauf. Dort arbeiten ihre eigenen und andere Kinder mit geistiger Beeinträchtigung gemeinsam mit dem Team von Ehrenamtlichen, um die bunt gemischten Gäste zu bewirten. So entsteht Gemeinschaft, Austausch und ein wirkliches „Miteinander“.

 

Zwei Sonderpreise der St. Gumbertus Stiftung Ansbach in Höhe von jeweils 1.000 Euro werden an die Diakonie Schweinfurt für das Tafel-Projekt „Young Gents“ sowie an die Kirchengemeinde Bad Aibling für das Corona-Hilfsprojekt „Brot & Rosen“ vergeben.

 

Im März 2020 musste die Schweinfurter Tafel in Folge der Corona-Krise ihre Lebensmittelausgabe einstellen: Die Ehrenamtlichen konnten aufgrund ihres Alters oder ihres Gesundheitszustandes das Angebot nicht mehr aufrechterhalten. Die „Young Gents“, neun junge Männer mit Flucht- oder Migrationshintergrund, sprangen ein und motivierten innerhalb kürzester Zeit 70 neue ehrenamtliche Helfer*innen für das Tafel-Projekt, über die Hälfte von ihnen junge Menschen mit Fluchterfahrung oder Migrant*innen. So konnte nach nur zwei Wochen die Tafel wieder geöffnet und die Versorgung von 4.000 Hilfsbedürftigen gesichert werden. 

 

In Anspielung auf die Heiligenlegende der Elisabeth von Thüringen wurde das Corona-Hilfsprojekt „Brot & Rosen“ in der Kirchengemeinde Bad Aibling entwickelt. Mehr als 100 Ehrenamtliche zwischen 15 und 80 Jahren versorgen seit dem Beginn der Corona-Pandemie Bedürftige, die z. B. durch die Quarantäne nicht außer Haus gehen können, mit Lebensmittelkörben, Schutzmasken und schenken ihnen Rosen.

 

In diesem Jahr fand der Diakonie-Wettbewerb große Resonanz. Bis zum Bewerbungsschluss am 31. Mai 2020 lagen 24 qualifizierte Einsendungen vor. Die St. Gumbertus Stiftung Ansbach wählte aus den Projekten, die in die engere Wahl kamen, zwei weitere aus, die jeweils mit 1.000 Euro unterstützt werden: Das Projekt „Kulturplus“ der Diakonie Fürth sowie das Lesepatenprojekt „Diakonisches Lernen“ des Diakonievereins Hiltpoltstein.

 

Das Projekt „Kulturplus“ der Diakonie Fürth gibt gespendete Eintrittskarten für kulturelle und andere Veranstaltungen an Bedürftige weiter. Seit der Gründung im September 2017 hat es sich kontinuierlich entwickelt und vergrößert. 2019 konnten die Ehrenamtlichen 90 Prozent der zur Verfügung gestellten 2454 Karten vermitteln.

 

Beim Lesepatenprojekt „Diakonisches Lernen“ in Hiltpoltstein und Gräfenberg engagieren sich Schüler*innen ehrenamtlich. Sie besuchen Kindertagesstätten und Grundschulen sowie Senioreneinrichtungen. Dort kommen sie in Form von Vorlesen, Dichten und Singen mit den jüngeren Kindern bzw. älteren Menschen in Kontakt.

 

Die Preisverleihung für die drei regulären Preise und die beiden Sonderpreise sollte ursprünglich auf der Messe „ConSozial“ am 29. Oktober 2020 in Nürnberg stattfinden, die jedoch wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurde. Die Preise werden darum jeweils regional von Vorstandsmitgliedern der Diakonie Bayern übergeben. Diese kleineren, nicht öffentlichen Events mit geladenen Gästen finden zwischen dem 20. und dem 27. Oktober 2020 unter Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen statt. 

 

Weitere Informationen über den Diakonie-Wettbewerb 2020 und die Preisträger stehen unter www.diakonie-bayern.de/wettbewerb2020 zur Verfügung.

Ihr Kontakt

Daniel Wagner Pressesprecher