Nürnberg, 29.11.23 Am Limit: In Zeiten von Krieg und Krisen sind die Bahnhofsmissionen gefragter denn je. Rund 600.000 Hilfeleistungen verzeichneten im vergangenen Jahr die damals 13 bayerischen Sozialdienste, das sind rund 100.000 mehr als vor der Pandemie. Mittlerweile gibt es noch zwölf Bahnhofsmissionen im Freistaat, die Station in Kempten musste zum Jahresbeginn schließen. Zunehmend werden die Einrichtungen mit der Armut vieler Menschen konfrontiert. So ist die Zahl der Bedürftigen drastisch gestiegen. Und damit auch die Nachfrage nach Lebensmitteln und materiellen Hilfen. Dazu käme der wachsende Gesprächsbedarf von Besucherinnen und Besuchern, die Existenzängste hätten, psychisch angeschlagen oder erkrankt seien, so Hedwig Gappa-Langer, zuständige Referentin beim IN VIA Landesverband Bayern e.V.. Gemeinsam mit der Diakonie Bayern vertritt IN VIA als Fachverband der Caritas die Interessen der bayerischen Einrichtungen über die „Arbeitsgemeinschaft der kirchlichen Bahnhofsmissionen“. Nach den Corona-Beschränkungen der Vorjahre ist außerdem feststellbar, dass wieder mehr Reisende Unterstützung benötigen.
Um das Angebot der meist ökumenisch geführten Stationen aufrecht zu erhalten oder bedarfsgerecht ausbauen zu können, bitten die Helferinnen und Helfer jetzt selbst um Hilfe. „Gerade die kleineren Bahnhofsmissionen brauchen dringend Unterstützung, wenn sie auf Dauer ihrem Anspruch als erster und oft auch letzter Anker für Menschen in Not gerecht werden wollen“, so Gappa-Langer. „Vielerorts sind sie auch eine wichtige Vorschaltmaßnahme für soziale Dienste und entlasten die stark ausgelasteten Fachberatungsstellen“, ergänzt Harald Keiser, zuständiger Referent beim Diakonischen Werk Bayern.
„Da kann ich was bewegen – ehrenamtlich oder mit einer Spende“ heißt die neue Kampagne der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Bahnhofsmissionen, mit der sie um Aufmerksamkeit, neue Ehrenamtliche und um Spenden gleichermaßen wirbt. Die Kampagne wird gefördert vom bayerischen Sozialministerium. Mehr Informationen dazu finden sich auf einem neuen Flyer und unter https://www.bahnhofsmission-bayern.de/gutes-tun .
Arbeitsgemeinschaft der kirchlichen Bahnhofsmissionen in Bayern
Auch wenn Bahnhofsmissionen vor allem als Anlaufstelle für Menschen in sozialen Notlagen bekannt sind, besteht eine wichtige Aufgabe in der Unterstützung von Bahnreisenden. So können auch Menschen, die unsicher beim Bahnfahren sind, öffentliche Verkehrsmittel benutzen. „Das ermöglicht Teilhabe und schafft Lebensqualität“, betont Gappa-Langer.
Ein besonderes Angebot ist „Bahnhofsmission Mobil“ an den Stationen Schweinfurt, Ingolstadt und Nürnberg. Ob Arzttermin oder Papa-Wochenende, wenn das Fahren mit der Bahn allein beschwerlich oder nicht möglich ist, übernehmen Ehrenamtliche die Begleitung in Regionalzügen.
Aktuelles aus den bayerischen Bahnhofsmissionen gibt es regelmäßig auch auf Instagram und Facebook: @bahnhofsmission.bayern.
Spendenkonto: BANK IM BISTUM ESSEN eG
Empfänger: IN VIA Bayern
IBAN: DE12 3606 0295 1001 2600 10
BIC: GENODED1BBE
Aktuell gibt es 12 Bahnhofsmissionen in Bayern. Insgesamt erbrachten die damals noch 13 größtenteils ökumenisch geführten Bahnhofsmissionen in Bayern 2022 fast 600.000 Hilfeleistungen und damit rund 100.000 mehr als vor der Pandemie. Neben der Hilfe in Notsituationen gehört auch die klassische Unterstützung für Reisende am Bahnhof dazu. Die Caritas mit ihrem Fachverband IN VIA und die Diakonie leisten in Bayern gemeinsam diese wichtige soziale Arbeit am Brennpunkt Bahnhof – in guter Kooperation mit der Deutschen Bahn AG und anderen Akteuren am Bahnhof. Die bayerischen Bahnhofsmissionen arbeiten in der Arbeitsgemeinschaft der kirchlichen Bahnhofsmissionen in Bayern eng zusammen. Neben den 40 (oft in Teilzeit tätigen) hauptamtlichen Mitarbeitenden unterstützen mehr als 300 ehrenamtlich engagierte Frauen und Männer die Arbeit der bayerischen Bahnhofsmissionen.
Kontakt für Presse-Rückfragen: IN VIA Bayern e.V., Hedwig Gappa-Langer, Mobil. 0152 04111811