Was ist KADia?
Am 1. November 2021 ist das Projekt KADia in unserer Geschäftsstelle an den Start gegangen.
Gewünscht wurde vom Diakonischen Werk Bayern, ein besonders nachhaltiges Konzept zur Anpassung der Bürogebäude P6 Neu- und Altbau an den Klimawandel und dadurch steigende Temperaturen. Neben ökologischen Gründen wollten wir auf erhebliche Anschaffungs-, Installations- und Wartungskosten von Klimatechnik verzichten.
In Zusammenarbeit mit einem Architekturbüro und einem Energieberatungsunternehmen ist folgendes low tech – high comfort – low CO2-Konzept entstanden.
Konzept für natürliche Lüftung
Ein wichtiger Bestandteil des entwickelten Klimakonzepts ist die Installation einer freien Nachtlüftung im Neubau P6. Voraussetzung dazu ist die Schaffung eines großen, zusammenhängenden Luftraumes mit freier Luftzirkulation (Nutzung des Atriums als Abluftkamin). Es sollen Lüftungsöffnungen in die Außenfassade eingesetzt werden, die eine ausreichende Frischluftzufuhr sicherstellen. Oberhalb der Bürotüren werden Überströmelemente eingebaut, sodass eine dauerhafte Querlüftung bei gleichzeitiger Schallreduzierung möglich ist.
Zusätzlich soll ein außenliegender Stoffrollo als Sonnenschutz die direkte Sonneneinstrahlung und Aufheizung der Räume verhindern.
Zur Verbesserung des Raumklimas werden die abgehängten Decken entfernt, Lehmdecken eingebaut und optional Deckenventilatoren installiert. Die bestehende Beleuchtung wird durch LED-Beleuchtung ersetzt.
Die Nachtluftkühlung ist auch für das Dachgeschoss im P6 Altbau angedacht. Das Konzept sieht dort die Anbringung von elektrisch gesteuerten Jalousien sowie die Installation von LED-Beleuchtung vor.
Von den externen Dienstleistungsunternehmen wird zudem der Austausch der bestehenden 2-fach Verglasung durch eine 3-fach Isolierverglasung der Fassade, auch aus Gründen der Co2-Einsparung, empfohlen. Hier wird neben einer wesentlichen Verbesserung des Raumklimas zusätzlich noch der CO2-Fußabdruck im laufenden Betrieb deutlich reduziert, der Mehrpreis erscheint in Anbetracht der ohnehin über kurz oder lang anstehenden Fassadensanierung als moderat und sinnvoll.
Nachhaltigkeit und Ausblick
Die Projektwirkungen und Ergebnisse sind auf Dauer und Nachhaltigkeit angelegt.
Geplant ist noch in diesem Jahr einen Fördermittelantrag für investive Maßnahmen zu stellen um das entwickelte Klimakonzept zeitnah umzusetzen.
- Das Projekt dient der Erarbeitung eines Klimaanpassungskonzeptes für unsere Verwaltungsgebäude P6 Alt- und Neubau.
- Das zu erarbeitende Maßnahmenkonzept soll als konkrete Grundlage für eine angestrebte Umsetzung dienen.
- Dadurch soll die klimawandelbedingte Belastung von Mitarbeitenden und Besuchern, die durch steigende Temperaturen stetig zunimmt, deutlich reduziert werden, wodurch perspektivisch eine Verbesserung der Arbeitsqualität und der Gesundheit der Zielgruppe erzielt werden soll.
Wer fördert das Projekt?
Das BMU-Förderprogramm "Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen" unterstützt soziale Einrichtungen dabei, sich gegen die Folgen des Klimawandels wie Hitze, Starkregen oder Hochwasser zu wappnen.
http://www.bmu.bund.de/themen/klima-energie/klimaschutz/anpassung-an-den-klimawandel
Informationen zum Projekt
Die Projektlaufzeit ist vom 01.11.2021 bis 31.12.2022
Zukunft – Umwelt Gesellschaft (ZUG) gGmbH
https://www.z-u-g.org/aufgaben/klimaanpassung-in-sozialen-einrichtungen
Nach Vergabe der Planungsaufträge an ein Architekturbüro und ein Energieberatungsunternehmen, die im Bereich nachhaltiges Bauen und KlimaEngineering tätig sind, wurden erste Ortsbegehungen durchgeführt. Basierend auf den baulichen Gegebenheiten werden nun fachliche Grundlagen (dynamische thermische Simulationen, Verschattungsanalysen, etc.) erarbeitet. Darauf aufbauend erstellt das beauftragte Architekturbüro zusammen mit dem Energieberatungsbüro ein Klimaanpassungskonzept, das helfen soll, die richtigen Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Hierzu sollen realistische Ansätze entwickelt werden und ein Maßnahmenportfolio (innovative Lüftungskonzepte zur natürlichen Lüftung, Beschattungstechnik, Gebäudetechnik, etc.), begleitet von einer wirtschaftlichen Bewertung der Maßnahmen, definiert werden.