Zustimmung zu Haderthauers Plänen: Schutz minderjähriger Asylbewerber muss weiter verbessert werden

Nürnberg, 26.8.2013 Auf Zustimmung der Diakonie stoßen die Pläne von Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer, künftig alle unbegleiteten, minderjährigen Asylsuchenden in Einrichtungen der Jugendhilfe unterzubringen und dort zu betreuen. Damit sollen Schutz und Betreuung von Jugendlichen, die ohne Eltern nach Bayern einreisen, deutlich verbessert werden.

 

Die bisherige gemeinsame Unterbringung alleinstehender Jugendlicher im Alter von 16 bis 18 Jahren in Asylunterkünften gemeinsam mit Erwachsenen war in der Vergangenheit häufig kritisiert worden. Der Jugendschutz konnte nach Auffassung der Diakonie unter diesen Umständen nicht ausreichend gewährleistet werden. Der desolate Zustand der Aufnahmeeinrichtungen sowie die dichte Belegung erschwerte die Situation zusätzlich.

 

Die Diakonie begrüßte darum heute in Nürnberg die Ankündigung des Sozialministeriums, das damit erneut einen Kurswechsel in der Asylpolitik signalisiert. Birgit Löwe, Mitglied des Vorstandes der Diakonie Bayern: „Alleinstehenden Jugendliche aus den Krisengebieten der Welt benötigen eine besondere fachliche Betreuung. Diese wird nun intensiviert.“

 

Für die Aufnahme und Betreuung der alleinstehenden, minderjährigen Asylsuchenden seien jedoch noch weitere Anstrengungen erforderlich. So seien dafür nun mehrere Jugendhilfeeinrichtungen vorgesehen, deren gemeinsame fachliche Standards aber erst noch entwickelt werden müssen. Löwe: „Außerdem muss es ausreichende Kapazitäten für die schulische und medizinische Versorgung geben“. Daher sei auch eine ausreichende finanzielle Förderung sowohl der Jugendämter wie auch der freien Träger der Jugendhilfemaßnahmen erforderlich. Auch müssten Kapazitäten für die Nachbetreuung ausgebaut werden, da – in Anbetracht der politischen Krisen – mit einer weiteren Zuwanderung von Jugendlichen gerechnet werden muss.  

 

Im vergangenen Jahr sind insgesamt 558 unbegleitete Minderjährige in den Aufnahmeeinrichtungen Bayerns gezählt worden. Die Mehrzahl dieser Jugendlichen kam aus den Bürgerkriegsländern Afghanistan, Somalia und aus dem Irak.