Die Diakonie begrüßte darum heute in Nürnberg die Ankündigung des Sozialministeriums, das damit erneut einen Kurswechsel in der Asylpolitik signalisiert. Birgit Löwe, Mitglied des Vorstandes der Diakonie Bayern: „Alleinstehenden Jugendliche aus den Krisengebieten der Welt benötigen eine besondere fachliche Betreuung. Diese wird nun intensiviert.“
Für die Aufnahme und Betreuung der alleinstehenden, minderjährigen Asylsuchenden seien jedoch noch weitere Anstrengungen erforderlich. So seien dafür nun mehrere Jugendhilfeeinrichtungen vorgesehen, deren gemeinsame fachliche Standards aber erst noch entwickelt werden müssen. Löwe: „Außerdem muss es ausreichende Kapazitäten für die schulische und medizinische Versorgung geben“. Daher sei auch eine ausreichende finanzielle Förderung sowohl der Jugendämter wie auch der freien Träger der Jugendhilfemaßnahmen erforderlich. Auch müssten Kapazitäten für die Nachbetreuung ausgebaut werden, da – in Anbetracht der politischen Krisen – mit einer weiteren Zuwanderung von Jugendlichen gerechnet werden muss.
Im vergangenen Jahr sind insgesamt 558 unbegleitete Minderjährige in den Aufnahmeeinrichtungen Bayerns gezählt worden. Die Mehrzahl dieser Jugendlichen kam aus den Bürgerkriegsländern Afghanistan, Somalia und aus dem Irak.