„Wir sind Nachbarn. Alle – Für mehr Verantwortung miteinander

Diakonie Bayern prämiert vorbildliche Projekte ehrenamtlicher Nachbarschaftshilfe

Nürnberg, 19.10.2016 Die Einsamkeit in der deutschen Gesellschaft wächst. Immer mehr Menschen leben in Deutschland allein und sind ─ vor allem im Alter, bei Krankheit oder auch in persönlichen Not- und Krisensituation ─ auf nachbarschaftliche Hilfe dringend angewiesen. Wenn echte Nachbarn fehlen, können Ehrenamtliche weiterhelfen. Die Diakonie in Bayern bietet ein breites Spektrum an qualifizierter ehrenamtlicher Nachbarschaftshilfe an, z. B. Stadtteilarbeit, Netzwerke in ländlichem Kontext, ehrenamtliche Initiativen zur Armutsbekämpfung (Tafeln, Sozialkaufhäuser, Kleiderkammern) u. v. m. Der Diakonie-Wettbewerb 2016 prämiert fünf vorbildliche Projekte.

Alle mehr als 1.300 Mitglieder des Diakonischen Werkes Bayern, z. B. diakonische Einrichtungen und Träger, Diakonievereine und Kirchengemeinden, konnten sich beim Diakonie-Wettbewerb 2016 beteiligen. Aus 23 qualifizierten Einsendungen wählte die Jury fünf Preisträger aus. Die Verleihung der drei regulären Preise und zweier Sonderpreise fand im Rahmen der Nürnberger Messe „ConSozial“ statt.

Der erste, mit 2.000 Euro dotierte Preis, gespendet vom Versicherer im Raum der Kirchen, geht an das Stadtbüro „dialog“ der Diakonie Coburg.

Den zweiten Preis in Höhe von 1.500 Euro, gespendet von der CURACON Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, erhält die ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe für Seniorinnen und Senioren der Diakonie Hasenbergl in München.

Den dritten, mit 1.000 Euro dotierten Preis, gespendet von der Evangelischen Bank, bekommt die ökumenische Nachbarschaftshilfe „Der Kleine Dienst Grafenwöhr“.

Einen Sonderpreis – ein Gutschein von Schäfer-Shop in Höhe von 1.000 Euro, gespendet von der Wirtschaftsgesellschaft der Kirchen in Deutschland ─ erhält das Projekt „SprachVermittler St. Mang“ in Kempten/Allgäu.

Ein weiterer Sonderpreis – ein Einkaufsgutschein der Firma „innatura“ in Höhe von 100 Euro (entspricht einem Warenwert von ca. 500 Euro) – geht an das „Kaufhaus WertVoll“ des Diakonievereins Schwabach-St. Martin e. V.

Das im September 2014 gegründete Stadtbüro „dialog“ des Diakonischen Werkes Coburg organisiert mit 41 Ehrenamtlichen zwischen 14 und 80 Jahren ein bürgerzentriertes Netzwerk im Zentrum der Stadt. Die vielseitigen und hervorragend vernetzten Angebote (z. B. Gemeinschaftsgarten, Philosophisches Café, Mittagstisch, Veranstaltungen) bringen Menschen mit und ohne Behinderung zusammen, um die Nachbarschaftsbeziehungen zu stärken.

Die Nachbarschaftshilfe für Seniorinnen und Senioren im Münchener „Brennpunkt“-Viertel Hasenbergl kümmert sich seit Anfang 2013 mit 20 ehrenamtlichen Helfer/innen um ältere, alleinstehende Menschen, die Bedarf an Einkaufshilfen, Begleitungen, Haushalts- und Putzdiensten haben. Sowohl Schüler/innen als auch Hochbetagte engagieren sich und arbeiten eng vernetzt mit der ev. Kirchengemeinde und dem Evangelischen Bildungswerk zusammen.

 

Gerade im ländlichen Raum wird ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe immer wichtiger. Die ökumenische Nachbarschaftshilfe „Der Kleine Dienst“ der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Grafenwöhr  engagiert sich seit 2011 mit 20 Ehrenamtlichen für überwiegend alte und kranke Menschen. Die ökumenische Initiative kooperiert mit dem Lotsen- und Migrationsdienst Grafenwöhr sowie der ehrenamtlichen Hilfe „Jail End“ für Strafentlassene.

Seit Herbst 2014  kümmern sich 12 Ehrenamtliche der „SprachVermittler St. Mang“ in Trägerschaft des Diakonischen Werkes/Johannesverein Kempten Allgäu e. V. um bislang ca. 100 (Flüchtlings-)Kinder und fördern diese in Kleingruppen oder auch durch Einzelbetreuung. Das regional hervorragend vernetzte Migrationsprojekt zeichnet sich durch die Eigenständigkeit der Ehrenamtsarbeit aus.

Das „Kaufhaus Wertvoll“ des Diakonievereins Schwabach-St. Martin e. V. hat eine lange Tradition: In den 90-ger Jahren des vorigen Jahrhunderts als Kleiderladen gegründet, ist das heutige Sozialkaufhaus ein Begegnungstreff und Ort sozialen Lernens. 15 Ehrenamtliche engagieren sich in dem Kooperationsprojekt, das eng mit der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit der Diakonie Schwabach und der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Schwabach-St. Martin zusammenarbeitet.

Das ehrenamtliche Engagement der drei regulären Preisträger wurde während der Preisverleihung jeweils in Form eines kurzen Filmes vorgestellt; zu finden sind sie unter anderem auf www.facebook.com/DiakonieBayern

Die Preisverleihung fand im Rahmen der Messe „ConSozial“ auf der „ConSozial extra Bühne“ in Halle 3 A auf dem Nürnberger Messezentrum statt.