So sei etwa der „gemeine Kasten“, auf Luthers Anregung in vielen Gemeinden eingeführt, eine frühe Form der heutigen Wohlfahrt gewesen. In der ‚Leisninger Kastenordnung‘ von 1523 beispielsweise heißt es: „Die aber aus Zufällen bei uns verarmen oder aus Krankheit und Alter nicht arbeiten können, sollen aus dem gemeinen Kasten versorgt werden.“
Bammessel: „Die Gemeinde hat so, wie heute unsere ganze Gesellschaft, Verantwortung für ihre schwächsten Mitglieder übernommen und sie unterstützt.“ Gemeinsam mit Mitarbeitenden der Diakonie Fürth pflanzt Bammesseldarum heute ein kleines Apfelbäumchen im Garten des Gustav-Adolf-Heims in Zirndorf. Ein eigens in Einrichtungen der Diakonie dafür gefertigtes Schildchen weist zukünftig auf den Anlass hin.
Für die Diakonie in Bayern sei das Reformationsjubiläum ein Grund gewesen, auch auf die Wurzeln des modernen Sozialstaats hinzuweisen. Bammessel:„Gleichzeitig wollen wir mit unserem Apfelbäumchen aber auch ein Zeichen für die Gegenwart setzen: Trotz schwieriger politischer Rahmenbedingungen gibt die Diakonie nicht auf, trotz aller Widrigkeiten entstehen neue Ideen und werden mit Leben erfüllt.“
Im ganzen Freistaat werden in diesem Herbst vor den Einrichtungen der Diakonie Apfelbäume gepflanzt. Etwa zwei Dutzend diakonische Werke in Bayern beteiligen sich an der Aktion, zu der der Landesverband, das Diakonische Werk Bayern, aufgerufen hatte. Die Aktion wurde bereits am 13. Oktober mit einem Hoffnungsbäumchen vor einer integrativen Wohngruppe des Vereins „Gemeinsam Leben Lernen“ in Gräfelfing eröffnet.