„Jobwunder“ und „Wachstum XXL“ sind die Schlagwörter, die derzeit im medialen und politischen Diskurs florieren. Die Lebens- und Arbeitsmarktsituation von Langzeitarbeitslosen, die auch von der positiven konjunkturellen Entwicklung nicht profitieren konnten, kommt in dieser Welt der Gewinner nicht vor. Der Arbeitsmarkt bietet hauptsächlich Chancen für leistungsstarke und hochqualifizierte Arbeitssuchende. Menschen mit Leistungseinschränkungen und Minderqualifikation haben auch bei Hochkonjunktur kaum vernünftige Jobchancen. Im Januar 2013 lag die tatsächliche Zahl der bundesweit registrierten Arbeitslosen bei 4.026.000 Personen. Ein beträchtlicher Teil davon ist seit mehr als zwei Jahren arbeitslos gemeldet. Im Jahr 2011 traf das laut Bundesagentur für Arbeit auf 1.149.664 Menschen zu. In Bayern waren im März dieses Jahres 481.378 Menschen arbeitssuchend gemeldet, darunter knapp 370.000 Arbeitslose, von denen 186.496 schon länger als ein Jahr auf einen Job warten.
Den Jobcentern stehen gleichzeitig immer weniger Mittel für die Integration der sogenannten “Arbeitsmarktfernen“ zur Verfügung. 2012 betrug der Eingliederungstitel für die im Rechtskreis des SGBII registrierten Arbeitslosen 3,2 Milliarden Euro. Das sind 50 Prozent weniger als 2010. In Bayern wurden von den zugewiesenen Mitteln obendrein nur 73 Prozent für Eingliederungsleistungen ausgegeben. Folgerichtig bleibt die „Aktivierungsquote“ für Langzeitarbeitslose im Freistaat bei lediglich 22,7 Prozent hängen.
Pro Arbeit
Ziel der Kampagne „Pro Arbeit – für öffentlich geförderte Beschäftigung“ ist die Schaffung eines breiten Bündnisses für eine Teilhabe am Erwerbsleben durch öffentlich geförderte Beschäftigung, deren Mitglieder sich mit verschiedenen Aktionen für öffentlich geförderte Beschäftigung einsetzen. Träger der Kampagne ist der evangelische Fachverband Arbeit und Soziale Integration (EFAS), Zweigstelle Bayern. Aktuell sind neben KDA und Gefährdetenhilfe die Diakonie-Landesverbände Bayern, Württemberg, Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Hessen-Nassau, Kurhessen-Waldeck, Mitteldeutschland, Sachsen und die Bundesdiakonie sowie die evangelischen Landeskirchen Bayern, Württemberg und Hessen im Bündnis vertreten. Auch die anderen Wohlfahrtsverbände sowie weitere Organisationen und Institutionen, die sich zur öffentlich geförderten Beschäftigung bekennen, sind willkommen.
Zur Koordination der Aktionen sowie als Impulsgeber und Vermittlungsstelle ist in Nürnberg ein Kampagnenbüro eingerichtet worden, das die Aktivitäten bündelt und kommuniziert.
Projektanschrift:
EFAS, Zweigstelle Bayern
Pirckheimerstraße 6
90408 Nürnberg
Projektleitung: Ines Nößler
E-Mail: inoessler(at)efas-web.de
Mobil: 01522/6409827
Internet: www.initiative-pro-arbeit.de
und
Referat „Hilfen für Arbeitslose“
Efthymia Tsakiri
Tel: 0911/9354-430 oder -438
E-Mail: tsakiri(at)diakonie-bayern.de