Die bayerische Diakonie stellt damit eine Einrichtung in den Fokus, die insbesondere im ländlichen Raum in den vergangenen Jahren das Miteinander der Menschen – und auch das Bild der Diakonie – geprägt hat, die sich mittlerweile jedoch in einem grundlegenden Wandel befindet: Es droht die Mitgliederstruktur der Diakonievereine zu überaltern, gleichzeitig wird es schwieriger, neue Mitglieder oder gar Ehrenamtliche zu gewinnen. Andererseits nehmen die sozialen Problemlagen zu, und das Angebot der Diakonievereine erscheint notwendiger denn je.
Die Preisträger im Einzelnen:
Der erste Preis in Höhe von 2.000 Euro ging an den Diakonieverein St. Peter in Nürnberg. Auf dem mit 1.500 Euro dotierten zweiten Platz kam die Stiftung Diakonie im Achental und der Freundeskreis Diakonie im Achental (Marquartstein, Oberbayern). Die 1.000 Euro für den dritten Platz erhielt der Diakonieverein Oberer Zenngrund (Westmittelfranken).
Der Diakonieverein St. Peter e. V. in Nürnberg (www.diakonieverein-stpeter.de) hat eine lange Geschichte: Der Verein feiert im März 2015 sein 125-jähriges Bestehen und zählt aktuell 550 Mitglieder. Eine Diakoniestation, zwei Horte, eine Krippe und drei evangelische Kindergärten werden vom Verein betreut. Durch die intensive und erfolgreiche Zusammenarbeit von Kirchengemeinde und Diakonieverein war es möglich, auch schwierige Zeiten zu überstehen. Für die Werbung neuer Mitglieder hat sich St. Peter viele originelle Ideen einfallen lassen, z. B. Werbe-Aufdrucke auf Bierdeckeln der Hotelgaststätte „Petzengarten“.
Die Jury hat sich aufgrund der hervorragenden Kooperation zwischen Gemeinde und Diakonie, der vielfältigen Initiativen zur Gewinnung neuer Ehrenamtlicher und der nachweislich engen Verbundenheit seiner Mitglieder dafür entschieden, diese Bewerbung mit dem 1. Preis auszuzeichnen.
Der ehrenamtliche Freundeskreis Diakonie im Achental wurde 1991 gegründet und durch einen hauptamtlichen Diakon geleitet. Seit 2003 steht der Kirchengemeinde nur noch eine halbe Diakonenstelle nach dem Landesstellenplan zu. Um die fehlenden Personalkosten für die Finanzierung der Vollzeitstelle zu decken, kam es zur Gründung der Stiftung Diakonie im Achental.
Im weitgehend katholisch geprägten Umfeld engagieren sich ca. 30 Ehrenamtliche für die „Achental-Tafel“, weitere 25 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie Freiwilligendienstler stehen dem Diakon zur Verfügung. Mit viel Ausdauer und Überzeugungskraft gelingt es der Gemeinde, nicht nur erfolgreich um Spenden zu werben, sondern auch Ehrenamtliche langjährig zu binden und neue Mitglieder zu gewinnen. Die Jury hat dieses Engagement mit dem 2. Preis ausgezeichnet.
Der Diakonieverein Oberer Zenngrund ist Gesellschafter im überregionalen Pflegedienst der Zentralen Diakoniestation Neustadt/Aisch gGmbH. Die kleine Gemeinde Obernzenn mit ca. 2.600 Einwohnern wird durch die 155 Vereinsmitglieder – das sind sieben Prozent der Bevölkerung – umfassend im Bereich Pflege und Gesundheitsvorsorge beraten und versorgt: z. B. durch Gesprächsangebote, ehrenamtliche Besuchsdienste, Betreuung von Demenzkranken, Verleih von Pflegehilfsmitteln und finanzieller Unterstützung der ambulanten Pflegekräfte. Für die Diakonie im ländlichen Raum ist dieser Verein vorbildlich und wurde mit dem 3. Preis prämiert.
Die Preisgelder wurden gespendet von der Pax Bruderhilfe Familienfürsorge (2.000 Euro), von der CURACON Wirtschaftsprüfergesellschaft (1.500 Euro) und von der Evangelischen Kreditgenossenschaft eG (1.000 Euro).
Die Ausschreibung des Wettbewerbs war an alle Mitglieder des Diakonischen Werks Bayern gerichtet. Mitmachen konnten diakonische Werke, Einrichtungen, Vereine, Verbände und Initiativen sowie evangelische Kirchengemeinden aus Bayern.
Weitere Informationen zum Diakonie-Wettbewerb und die Projektbeschreibungen der Preisträger finden Sie ab morgen auch im Internet (http://www.diakonie-bayern.de/aktuelles/wettbewerbe.html).