„Satt ist nicht genug“

Brot für die Welt eröffnet am 1. Advent neue Spendenaktion

Nürnberg, 25.11.2015. Zwei Milliarden Menschen leiden unter chronischem Vitamin- und Nährstoffmangel. Die Folgen: Sie bleiben in ihrer Lern- und Leistungsfähigkeit weit hinter ihren Potentialen zurück und sind anfällig für Krankheiten. Das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt stellt das Problem Mangelernährung in den Mittelpunkt auch der kommenden, der 57.  Spendenaktion. Für Bayern wird sie unter dem Motto „Satt ist nicht genug“ am 1. Advent mit einem Gottesdienst in Bad Tölz eröffnet.

 

Einen wichtigen Beitrag zur Überwindung von Mangelernährung leisten traditionelle Getreide-, Obst- und Gemüsesorten. Sie sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Weil alte Sorten auch an die Boden- und Klimaverhältnisse angepasst sind, halten sie Klimaschwankungen, Dürreperioden oder anhaltende Regenfälle besser aus. Brot für die Welt fördert deshalb den Erhalt und die Wiederbelebung traditioneller und nährstoffreicher Kulturpflanzen auf vielen Kontinenten.

Karin Deraëd, Fachreferentin Brot für die Welt im Diakonischen Werk Bayern, sagt: „Mangelernährung behindert Entwicklung genauso wie Hunger. Deshalb brauchen Kleinbauern, die den Großteil der Nahrung produzieren, freien Zugang zu traditionellem Saatgut. Sie müssen es bewahren, vermehren und weitergeben dürfen wie sie es immer getan haben.“ Das von den Konzernen entwickelte und mit Marktmacht global verbreitete Saatgut verdrängt die Sorten- und damit Nahrungsvielfalt und trägt zur Mangelernährung wie zur Verarmung vieler Kleinbauern bei. Projektpartnerin der 57. Spendenaktion ist die indische Wissenschaftlerin und Umweltaktivistin Vandana Shiva. Die Trägerin des Alternativen Nobelpreises hat Ende der 1980er Jahre in Indien die Organisation Navdanya („Neun Samen“) ins Leben gerufen. Heute gibt es in vielen Dörfern in 18 indischen Bundesstaaten wieder Saatgutbanken.

Die Eröffnung für Bayern findet am 1. Advent, den 29. November 2015, um 9.30 Uhr in der Johanneskirche in Bad Tölz statt – mit einem inhaltlichen Impuls des Präsidenten der Diakonie Bayern, Michael Bammessel. Oberkirchenrat Michael Martin wird die Aktion für Bayern eröffnen. Beide stehen im Anschluss an den Gottesdienst selbstverständlich für Gespräche zur Verfügung.

Brot für die Welt, das weltweit tätige Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen in Deutschland, wurde 1959 gegründet. Wirkliche Hilfe muss dem Armen helfen, sich selbst zu helfen, lautete ein entscheidender Grundsatz, der bis heute gilt. Brot für die Welt" gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten Hilfsaktionen der Bundesrepublik; seit ihrer Gründung im Jahr 1959 wurden alleine in Bayern über 300 Millionen Euro gesammelt. Im vergangenen Jahr hat das Hilfswerk weltweit 636 neue Projekte bewilligt, regionale Schwerpunkte waren Afrika mit 210 Projekten sowie Asien und Pazifik mit 204 Projekten. Über das Jahr fördert Brot für die Welt mehr als 2.000 Projekte mit einer durchschnittlichen Laufzeit von drei Jahren. Traditionell ist die Weihnachtskollekte in den rund 14.000 evangelischen Gemeinden Deutschlands für Brot für die Welt bestimmt.