Sahel: Schnelles Handeln tut Not. Diakonie bittet um Spenden

Nürnberg, 17. April Nach anhaltender Dürre stehen Teile der Sahelzone vor einer gewaltigen Versorgungskrise, die Millionen Menschen gefährdet. Massive Ernteausfälle verknappen die Nahrung. Seit Monaten steigen die Preise Lebensmittel, so dass die ärmere Bevölkerung sie kaum noch bezahlen kann. Bis die nächste Saat Früchte trägt, vergehen Monate. Die Diakonie Katastrophenhilfe setzt mit ihren Partnern in Niger, Tschad und Burkina Faso alles daran, eine Hungersnot wie in Ostafrika abzuwenden. Zusammen mit "Brot für die Welt" sind weitere Vorsorgemaßnahmen geplant, damit die Landbevölkerung künftige Dürreperioden besser bewältigt.

Typisch für das Klima der Sahelzone sind lange Trockenperioden und ungleichmäßig verteilte Niederschläge, was die Region extrem dürreanfällig macht. Durch den schon seit Sommer 2011 fehlenden Regen bahnt sich eine Versorgungskrise an. Laut EU-Kommission sind aktuell 7.000.000 Menschen betroffen, darunter allein 1.300.000 Kinder. Durch schnelles Eingreifen hoffen die Diakonie Katastrophenhilfe und ihre Partner, eine Hungersnot wie in Ostafrika abwenden zu können.

 

Schwerpunkte der Hilfe sind die Länder Niger, Tschad und Burkina Faso, in denen das evangelische Hilfswerk mit Sofortprogrammen Nahrungsengpässe überbrücken hilft. Dazu gehört die Verteilung von Nahrungsmitteln und Zusatznahrung ebenso wie Aufklärung zu Gesundheit und verbesserter Hygiene. Die Projekte sollen nicht nur das unmittelbare Überleben der Ärmsten sichern, sondern auch die Abwanderung von Arbeitskräften aus den Dörfern stoppen

 

Neben der akuten Nothilfe ist die Fortsetzung langfristig ausgerichteter Projekte notwendig. Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt deshalb die Menschen in den Trockengebieten dabei, sich besser an die klimatischen Bedingungen anzupassen und Vorsorge zu treffen.

 

Gewappnet für die nächsten Dürrezeiten

Neben der akuten Nothilfe ist die Fortsetzung langfristig ausgerichteter Projekte notwendig. Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt deshalb die Menschen in den Trockengebieten dabei, sich besser an die klimatischen Bedingungen anzupassen und Vorsorge zu treffen.

 

NIGER – SOFORTHILFE FÜR DIE ÄRMSTEN

Zurzeit sind viele Familien durch Dürre, Ernteausfälle, Preissteigerungen und Konflikte am Ende ihrer Kräfte. Sie brauchen dringend Unterstützung. In der Region Tillabéry leistet die Diakonie Soforthilfe. Im Rahmen eines Food-for-Work-Programms erhalten 1.150 Familien Nahrungsmittel für geleistete Gemeinschaftsarbeiten. Das Beschäftigungsprogramm sichert ein Einkommen für die Familien. So soll vermieden werden, dass die Bauern ihren Besitz verkaufen und ihre Existenzgrundlagen verlieren. Gleichzeitig hält dieser Ansatz Männer davon ab, auf der Suche nach Arbeit ihre Dörfer zu verlassen. Von den Arbeiten profitieren 39 ausgewählte Dörfer.

 

Zusatznahrung für geschwächte Kinder

In der Kommune Kollo unterstützt die Diakonie Katastrophenhilfe zwei Ernährungsprogramme für mangelernährte Kinder. In 30 Dörfern erhalten Familien mit mangelernährten Kindern Getreiderationen, Erdnussöl, Bohnen, Jodsalz und Vitamin A-Kapseln, damit sie wieder zu Kräften zu kommen. Die Ausstattung mit Medikamenten und Nahrungsmitteln ermöglicht, 100 schwere Fälle von Mangelernährung im Distriktkrankenhaus zu versorgen.

Außerdem unterstützt die Partnerorganisation den Bau eines Ernährungsausbildungszentrums, in dem Ernährungsberaterinnen ausgebildet werden. Um die Versorgung auch längerfristig zu sichern, erhalten 900 Kleinbäuerinnen Saatgut und landwirtschaftliches Material und Hilfen im Gemüseanbau.

 

BURKINA FASO – NOTHILFE & VORSORGE

In 21 Gemeinden verteilt der lokal Partner der Diakonie Nahrungsmittel und vergünstigtes Getreide an die ärmsten Bewohner. Mehr als 5.700 Familien in den sechs Regionen Nord, Plateau Central, Centre-Ouest, Est, Boucle du Mouhoun und Sahel werden erreicht.

Zur Stärkung der nachhaltigen Versorgung helfen Landwirtschaftsberater den Kleinbauern, Getreidebanken einzurichten. Die Getreidebanken machen die Bewohner unabhängig von den Preisspekulationen der Händler. Sie ermöglichen in Krisenzeiten den Erwerb von Getreide zu einem fairen Preis. Die Einführung von Schweine- und Geflügelzucht soll den Farmern zudem alternative Versorgungsmöglichkeiten bieten.

 

TSCHAD - ERNÄHRUNGSSICHERUNG IN ZEITEN DES KLIMAWANDELS

Im Tschad konzentriert sich die Hilfe auf die Präfektur Mani, die immer häufiger von Überschwemmungen heimgesucht wird. Ernteausfälle und Ernährungskrisen folgen. Die Umstellung auf Regenfeldanbau und angepasste landwirtschaftliche Techniken soll die Versorgung auf eine sichere Grundlage stellen. Saatgut und Geräte stehen dafür bereit.

Gleichzeitig trägt der Anbau verschiedener Gemüsesorten wie Paprika, Tomaten, Kohl und Auberginen zu ausgewogener Ernährung bei. An zwei Standorten werden Bewässerungssysteme installiert, die einen durchgängigen Anbau ermöglichen. Fachberater schulen die 2.800 Teilnehmenden bei allen Schritten von der Aussaat bis zur Ernte. Damit die Bewohner besser für künftige Krisenzeiten gerüstet sind, gibt es Fortbildungen zur Vorratshaltung.

 

MALI - HUMANITÄRE SCHUTZZONE GEFORDERT

Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe sind tief besorgt angesichts des Schicksals von rund 100.000 vertriebenen Kriegsopfern im Norden Malis. Die kirchlichen Hilfswerke befürchten eine schwere humanitäre Krise. Sie fordern, dass so schnell wie möglich eine humanitäre Schutzzone eingerichtet wird, um die Versorgung der Menschen zu ermöglichen. Auch in die Nachbarländer Niger und Burkina Faso sind Zehntausende geflohen.

Im Norden Malis wurden Krankenhäuser zerstört und die Wasserversorgung funktioniert nicht mehr. „Die Menschen sehen angesichts von Gewalt und Übergriffen ihre einzige Chance in der Flucht“, sagt Martin Kessler. Der Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe ist vor kurzem aus der Region zurückgekehrt und sprach mit Flüchtlingen aus Mali im Norden Burkina Fasos. Mit dem globalen kirchlichen Hilfsnetzwerks ACT Alliance werden nach seinen Angaben Hilfsmaßnahmen vorbereitet.

Humanitäre Hilfe ist im Norden Malis angesichts der Sicherheitslage gegenwärtig kaum möglich. Die Hoffnungen richten sich jetzt darauf, dass Nachbarländer wie Algerien, Mauretanien, Niger und übergeordnete Institutionen wie die UN mit Nachdruck auf eine politische Lösung hinarbeiten.

 

Wenn Sie die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützen möchten, können Sie dies über folgendes Konto tun:

 

Spenden          „Hungerhilfe Sahel“.

Konto              99 88 0

Bank                EKK

BLZ                 520 604 10

Oder Sie spenden online.

 

 

Ihr Kontakt

Daniel Wagner Pressesprecher