Pro Arbeit. Diakonie startet Initiative für Langzeitarbeitslose

München, 17. Mai 2013. Mit Geld, das sowieso ausgeben wird, reale Arbeit finanzieren – dafür machen sich die bayerische Diakonie und die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Bayern mit der „Initiative Pro Arbeit. Öffentlich geförderte Beschäftigung“ (ÖGB) stark. „Wir wollen Arbeit fördern und nicht Arbeitslosigkeit“, bekräftigte Reinhard Lautenschlager, Sprecher der Beschäftigungsträger im Diakonischen Werk Bayern, anlässlich des Starts der Initiative im Kaufhaus Diakonia in München.

Trotz Wachstum XXL und Jobwunder gibt es in Deutschland nach wie vor mehr als eine Million Langzeitarbeitslose. Diese Menschen haben aufgrund verschiedener so genannter „Vermittlungshemmnisse“ wie gesundheitliche Einschränkungen, geringe Qualifizierung oder hohes Alter keine Chance, einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden. Nach den Arbeitsmarktreformen durch die Regierung Schröder, den so genannten Hartz IV-Gesetzen, die das „Fordern und Fördern“ in den Mittelpunkt stellen sollten, „kann man nicht Einsatz fordern und dann keine Arbeitsplätze zur Verfügung stellen!“, kritisierte Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der Schirmherr der Initiative.

 

 

 

Ziel der Kampagne „Pro Arbeit“ ist die Schaffung eines breiten Bündnisses für eine Teilhabe am Erwerbsleben durch öffentlich geförderte Beschäftigung. Träger der Kampagne ist der Evangelische Fachverband Arbeit und Soziale Integration (EFAS), Zweigstelle Bayern. Für eine gezielte Förderung von Langzeitarbeitslosen brauche es „ein klares politisches Ja“, forderte der bayerische Diakoniepräsident Michael Bammessel. In der Vergangenheit hätten die politisch Verantwortlichen wenig Kontinuität im Umgang mit dieser Problematik gezeigt. Seine Kritik: „Die Politik ist hier seit Jahrzehnten unglaublich schwankend und verfolgt kein klares Konzept.“

Die Initiative „Pro Arbeit“ soll von den Bürgerinnen und Bürgern bis hin zu politischen Entscheidungsträgern sensibilisieren und den Handlungsbedarf in Sachen Langzeitarbeitslosigkeit verdeutlichen. Das soll auch Einrichtungen wie dem Kaufhaus Diakonia (München) zu Gute kommen. In den 18 Jahren seines Bestehens sind dort 350 Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose und pädagogische Mitarbeitende geschaffen worden, von denen zwei Drittel unbefristet sind.

 

Mehr Information: www.initiative-pro-arbeit.de