Personalmangel größte Herausforderung in der Pflege.

Diakonie Bayern spricht sich für Einwanderungsgesetz aus.

Nürnberg, 15. Juli 2018 „Pflege durch Angehörige, durch eine Diakoniestation oder im Heim – die Zeiten, in denen man in der Pflege nur zwischen drei Möglichkeiten wählen konnte, sind lange vorbei. Mittlerweile gibt es eine ganze Palette an maßgeschneiderten Angeboten.“ Die Tagespflege, so Diakoniepräsident Michael Bammessel, sei hier besonders wichtig. Anlässlich der heutigen Eröffnung der Tagespflege des Diakonievereins Thurnau-Hutschdorf (Oberfranken) betonte der Diakoniechef aber auch die sozialpolitischen Herausforderungen, die mit dem Thema Pflege weiterhin verbunden seien.

Zwar habe die letzte große Koalition mit  dem Pflegestärkungsgesetz 2 im vergangenen Jahr ganz wesentliche Verbesserungen für die Tagespflege erreicht. „Seitdem ist die Tagespflege für die Angehörigen leichter bezahlbar, und für die Träger ist das Risiko kleiner geworden, eine Tagespflege anzubieten.“ Dennoch müssten die diakonischen Träger schwierige Verhandlungen mit den Kassen führen, da diese keine wirklich auskömmliche Finanzierung der Tagespflegen ermöglichten.

Das größte Problem, so Bammessel, sei jedoch auch hier der Personalmangel: „Wir werden den Bedarf an Pflegekräften in unserem Land in den nächsten Jahrzehnten nur decken können, wenn wir Mitarbeitende aus anderen Ländern leichter als bisher als Pflegekräfte anwerben, schulen und in unsere Arbeit integrieren können.“ Da brauche es ein gutes, praxisgerechtes Einwanderungsgesetz.

Der Diakoniepräsident wiederholte zudem seine Forderung, frisch ausgebildete Pflegekräfte, die als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sein, nicht die Arbeitserlaubnis zu entziehen und sie auszuweisen. „Sie haben mit der Ausbildung zum Pflegehelfer und zu Pflegehelferin gezeigt, dass sie es wollen und dass sie es können. Wir brauchen doch dringend diese Pflegekräfte!“

Angehörige, die sich um ihre betreuungs- oder pflegebedürftigen Partner, Eltern oder Großeltern kümmern, können diese tagsüber in Einrichtungen der Tagespflege unterbringen – etwa, wenn der Besuch eines ambulanten Pflegedienstes nicht mehr ausreicht, eine (voll)stationäre Unterbringung aber noch nicht notwendig ist. In der Tagespflege werden sie durchgehend betreut und kommen abends wieder in die häusliche Umgebung zurück.

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Daniel Wagner Pressesprecher