Mehr Chancen für Langzeitarbeitslose durch effektive Vermittlung in die Sozialbranche

Gemeinsame Empfehlungen der Bayerischen Wohlfahrtsverbände und der Regionaldirektion Bayern für die effektive Vermittlung von langzeitarbeitslosen Menschen


München/Nürnberg. Der Bayerische Arbeitsmarkt zeigt sich sehr robust. Jedoch profitieren langzeitarbeitslose Menschen bisher kaum von dieser Entwicklung. Aktuell sind in Bayern rund 66.000 Menschen länger als ein Jahr ohne Beschäftigung. Dabei verfügt die Hälfte der Langzeitarbeitslosen über eine abgeschlossene Berufsausbildung und ein ebenso großer Anteil ist unter 50 Jahre alt. Dieses wertvolle Potential darf, auch im Hinblick auf den nach wie vor bestehenden Fachkräftebedarf, nicht länger ungenutzt bleiben.

 

„Gerade für langzeitarbeitslose Menschen ist es trotz der guten konjunkturellen Lage auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt besonders schwer. Zwar ist es uns gelungen, die Arbeitslosigkeit dieses Personenkreises im Vergleich zum Vorjahr um knapp 5 Prozent zu verringern, dennoch sind das noch mehr als ein Viertel aller Arbeitslosen im Freistaat. Daher freue ich mich sehr, dass wir mit der Freien Wohlfahrtspflege einen Partner an unserer Seite haben, der sich im Bewerbungsprozess auf die Potentiale von Menschen konzentriert, und nicht nur auf geradlinige Lebensläufe achtet. Damit gibt einer der größten Arbeitgeber Bayerns ein klares Bekenntnis ab, auch Langzeitarbeitslose einzustellen“, so Dr. Markus Schmitz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern, bei einem Pressegespräch anlässlich der Unterzeichnung der Empfehlungen in Nürnberg.

 

„Der mit verfestigter Arbeitslosigkeit einhergehenden sozialen und ökonomischen Ausgrenzung der Betroffenen wollen die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege Bayern und die Regionaldirektion Bayern durch enge Zusammenarbeit bei der Besetzung von Stellen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt entgegen treten. Seit geraumer Zeit werden durch die Wohlfahrtsverbände bereits in Beschäftigung- und Integrationsbetrieben Qualifizierungsangebote für Langzeitarbeitslose angeboten“, erläuterte Prälat Bernhard Piendl, Vorsitzender der Freien Wohlfahrtspflege Bayern.

 

Mit vier konkreten Praxis-Empfehlungen wollen die Regionaldirektion Bayern und die Freie Wohlfahrtspflege die Integrationschancen von Menschen, die bereits längere Zeit nicht mehr berufstätig waren, erhöhen. Bewerberinnen und Bewerber sollen damit noch stärker als bisher in die Personalauswahl mit einbezogen werden.

 

Die intensive Zusammenarbeit auf der Grundlage der gemeinsamen Empfehlungen mit den vier Schwerpunkten „Personalauswahl“, „Transparenz des Beschäftigungsangebots“, „Persönliche Kontaktaufnahme“ und „Individuelle Fördermöglichkeiten“, ist vorerst auf ein Jahr angelegt. Danach sollen erste Ergebnisse gemeinsam ausgewertet werden.

 

Den Wortlaut der gemeinsamen Empfehlungen können Sie hier herunterladen.