„Unser Ernährungskonzept und der sechswöchige Speiseplanzyklus haben ins Schwarze getroffen“, freut sich Anke Franke, Leiterin des Maria-Martha-Stifts. Zudem habe das Team um Küchenleiterin Daniela Ray auch beim mehrstündigen Vororttermin in der Einrichtung die Fachjury mit qualitativ hochwertiger Verpflegung überzeugt.
Motor für die Kreativität der KöchInnen und HauswirtschafterInnen im Maria-Martha-Stift sind die Bedürfnisse der BewohnerInnen. Letztere sind beim Essen und Trinken oft gehandicapt. Einige können aufgrund von motorischen Einschränkungen oder wegen fortgeschrittener Demenz kein Besteck mehr benutzen. Für sie werden in der Lindauer Einrichtung Voll- und Diätkost als Fingerfood zubereitet. Neu ist das Angebot von „Kost in Form“, das Roger Reinholz auf seiner im Vorjahr abgeschlossenen Weiterbildung zum Heimkoch kennen gelernt hat und seitdem im Maria-Martha-Stift für BewohnerInnen mit Schluckstörungen zubereitet. Früher gab es in solchen Fällen Brei oder gleich Ernährung via Magensonde. Mit „Kost in Form“ können Menschen mit massiven Schluckbeschwerden wieder Hähnchenkeule, Schnitzel oder Fischfilet genießen und behalten damit ein gutes Stück Lebensfreude. Das Fleisch wird püriert und zusammen mit einem organischen Bindemittel in eine Form gegeben. Dort wird die Masse modelliert und später auf dem Teller zusammen mit Gemüse und Kartoffelschaum serviert. Die Betroffenen sehen, dass sie Hähnchenkeule oder Bratwurst essen und können es sich ohne Schmerzen beim Schlucken schmecken lassen.
Mit diesen und weiteren kreativen Ernährungsangeboten wird das Maria-Martha-Stift nun anderen Seniorenheimen als Best-Practice-Beispiel dienen. Das Staatsministerium hat dazu eine Broschüre aufgelegt, in denen die Gewinner präsentiert werden.
Zudem können sich demnächst interessierte KöchInnen und HauswirtschafterInnen im Maria-Martha-Stift zum Heimkoch weiterbilden. Ab 2013 ist das Altenheim Fortbildungsbetrieb für altengerechte Ernährungskonzepte.
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