Bamberg, 22.05.2017 Zum Auftakt ihrer heute beginnenden Bundesfachtagung „Lust auf Neues!?“ in Bamberg mit 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern warnt der Evangelische Erziehungsverband (EREV) vor der geplanten Umgestaltung der Hilfen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sowie der damit verbundenen Leistungsabsenkung.
Nach Ansicht des evangelischen Fachverbandes steige bei zunehmender Ausgrenzung und gleichzeitiger Reduzierung der Betreuung unter anderem die Gefahr der Radikalisierung. Sollte das parlamentarische Verfahren im Zeitplan bleiben, werde das geplante Kinder- und Jugendstärkungsgesetz am 7. Juli im Bundesrat beschlossen.
Zwar begrüßt der Evangelische Erziehungsverband die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe, sofern sie das einheitliche Kinder- und Jugendhilferecht nicht untergräbt und für junge Flüchtende nicht zu einer Jugendhilfe zweiter Klasse werden lässt. Neue Gesetzesregelungen müssten es kommunalen Jugendämtern aber auch weiterhin ermöglichen, bedarfsgerecht im Einzelfall zu entscheiden und für alle jungen Menschen in Deutschland Hilfe zu leisten.
Der EREV warnte außerdem vor möglichen Ausstrahlungseffekten dieses Vorgehens auf die Hilfen für junge Volljährige. Wurde doch gerade jüngst im aktuellen Kinder- und Jugendbericht des Bundes eine stützende Infrastruktur als zentral bedeutend für junge Menschen identifiziert.
Der Evangelische Erziehungsverband (EREV) vertritt die Interessen von bundesweit 500 Einrichtungen, Verbänden und Vereinigungen der Jugendhilfe in evangelischer Trägerschaft. Derzeit werden bundesweit mehr als 80.000 Kinder und Jugendliche in Heimen, Wohngruppen sowie ambulant betreut.