Nürnberg, 21.07.2016 Der Finanzbedarf für die Integration von Flüchtlingen wird auf absehbare Zeit unverändert hoch bleiben. Davon ist die Diakonie Bayern überzeugt und fordert die Staatsregierung auf, entsprechende Mittel im kommenden Haushalt einzuplanen. „Die Zahl der Anerkennungen nimmt zu“, so Michael Bammessel, Präsident der Diakonie Bayern – „umso mehr müssen wir in die Migrationsberatung investieren.“ Denn mit der Anerkennung endet der Beratungsbedarf ja nicht. „Im Gegenteil – jetzt fängt die Arbeit erst richtig an.“ Für die Integration der bleiberechtigten Flüchtlinge seien viele Unterstützungsmaßnahmen erforderlich und dazu gehörten neben der Sprachförderung auch die individuellen Beratungshilfen.
In den bayerischen Unterkünften lebt eine stetig wachsende Zahl anerkannter Flüchtlinge. Damit steigt der Bedarf an Migrationsberatung, die anerkannten Flüchtlingen hilft, in der Gesellschaft Fuß zu fassen, enorm an. Bammessel: „Erst nach dem Abschluss des Asylverfahrens kann die Integration richtig beginnen, denn jetzt ist klar, dass es für die Geflüchteten auch eine langfristige Perspektive gibt.“ Aus diesem Grund müssten nun deutlich mehr Mittel in die Migrationsberatung investiert werden.
Augenblicklich gibt es bei der bayerischen Diakonie 31 Vollzeitstellen für die Migrationsberatung Erwachsener (MBE) sowie 18 Vollzeitstellen bei den Jugendmigrationsdiensten (JMD). Der Bedarf, so Bammessel, liege jedoch weitaus höher: „Uns liegen die Interessensbekundungen aller Verbände in Bayern vor. Demnach können wir von einem Bedarf von weit über 100 Vollzeitstellen für die MBE ausgehen, auf die Diakonie entfielen gegenwärtig insgesamt 70 Stellen – zusätzlich zu den bereits bestehenden 31 Stellen.“ Er gehe davon aus, dass der Bedarf bis Jahresende nochmals deutlich anwachsen würde. Bammessel: „Die Diakonie wird auch hier wieder einen finanziellen Eigenbeitrag leisten, wie bei allen Beratungsdiensten. Wie schon bei der Asylsozialberatung werden auch bei der Migrationsberatung die staatlichen Pauschalen die tatsächlichen Kosten nicht decken. Allerdings muss die Finanzierungslücke deutlich kleiner werden als bisher. Sonst ist der dringend nötige Ausbau unmöglich.“