„Hunger nach Gerechtigkeit“

Brot für die Welt startet am 1. Advent zum sechzigsten Mal

Nürnberg, 30.11 2018 Am Anfang war nur eine einmalige Sammelaktion geplant: Unter dem Motto „Brot für die Welt“ riefen evangelische Landes- und Freikirchen am 12. Dezember 1959 in der Berliner Deutschlandhalle zu Spenden für die weltweit Hungernden auf. Innerhalb weniger Wochen kamen 19 Millionen Mark zusammen, davon fast fünf Millionen Ostmark. Dieser große Zuspruch war der Auftakt zu jährlichen Spendenaktionen von allen evangelischen Kirchen in Ost und West für Brot für die Welt. Am 1. Advent (2.12.) startet Brot für die Welt die 60. bundesweite Spendenaktion mit einem Festgottesdienst in Stuttgart, der live in der ARD übertragen wird. Der regionale Eröffnungsgottesdienst findet in der Christuskirche in Sulzbach-Rosenberg statt.

 

Mit ihren Sammelaktionen haben die evangelischen Kirchen und ihre Gemeinden in der DDR und der alten Bundesrepublik, wie auch später im vereinten Deutschland, Brot für die Welt gemeinschaftlich getragen. Michael Bammessel, Präsident der Diakonie Bayern, betonte im Vorfeld der Eröffnung: „Die Kirchengemeinden waren und sind das Rückgrat von Brot für die Welt. Mit ihren Kollekten, ihren Spendenaktionen und ihrem oft großen Einsatz haben sie Millionen Menschen ermöglicht, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, zu verbessern und in Würde zu führen. Ich bin dankbar und stolz auf diese große Unterstützung.“ Seit Gründung hat das evangelische Hilfswerk rund 2,4 Milliarden Euro an Spenden und Kollekten erhalten, davon stammten 359 Millionen Euro aus Bayern. Das Ergebnis der Aktion im Freistaat belief sich im abgelaufenen Aktionszeitraum auf 9.287.271 Euro.

 

Die Überwindung von Hunger und Armut gehört bis heute zu den Schwerpunkten von Brot für die Welt. Bildung, Gesundheit, der Einsatz für den Erhalt der Umwelt und die Wahrung der Menschenrechte kamen im Laufe der Jahre hinzu. Hunger zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte von Brot für die Welt. Am Anfang war es der Hunger nach Brot, heute kommt der Hunger nach Gerechtigkeit dazu. Das Grundprinzip der Arbeit von Brot für die Welt ist bis heute aktuell: Akute Not lindern, die Ursachen dieser Not beseitigen und partnerschaftliche Hilfe zur Selbsthilfe leisten: Menschen stark machen. Bammessel: „Immer wieder war Brot für die Welt auch Impulsgeber für einen nachhaltigen und gerechten Lebensstil.“ Dazu zählen die Weltläden und der Faire Handel oder das Rugmark-Siegel für Teppiche ohne ausbeuterische Kinderarbeit, das Brot für die Welt mit dem Friedensnobelpreisträger Kailash Satyarthi und anderen Organisationen ins Leben rief.

 

Mit Blick auf die vergangenen Jahrzehnte resümiert Bammessel: „Unsere Erfahrung zeigt, dass ohne das Engagement der Zivilgesellschaft nachhaltige Entwicklung nahezu unmöglich ist. Soziale und ökologische Fortschritte gibt es dort, wo die Zivilgesellschaft Handlungsspielraum hat und Defizite offen ansprechen kann. Die Menschen, die sich für das Wohl der Gemeinschaft einsetzen – oft aus christlichen Motiven -, sind die Heldinnen und Helden von Brot für die Welt.“ Aktuell arbeitet Brot für die Welt mit mehr als 1.300 Partnerorganisationen weltweit zusammen und fördert mehr als 1.500 Projekte in 97 Ländern.

 

Hinweis für Redaktionen:

Die ARD überträgt den zentralen Gottesdienst zur Eröffnung der 60. Aktion Brot für die Welt am 2. Dezember 2018 von 10 bis 11 Uhr live aus der Leonhardskirche in Stuttgart.

Ihr Kontakt

Daniel Wagner Pressesprecher