Nürnberg, 11. Oktober 2018 Über 12.000 wohnungslose Menschen leben in Bayern. Das zumindest sind die offiziellen Zahlen einer Stichtagserhebung - aus dem Jahr 2014. Aktuellere Zahlen gibt es leider nicht. Für ganz Deutschland liegt die Zahl der Betroffenen noch weit höher: Hier geht man von über 800.000 Personen aus, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind. Doch dies sind nur Schätzungen, eine bundesweite Wohnungslosenstatistik, von der Diakonie schon lange gefordert, gibt es nicht. Angesichts der aktuellen Situation auf dem Wohnungsmarkt dürften die Zahlen mittlerweile jedoch noch höher ausfallen. Auch deshalb stellt die Diakonie in Bayern die Wohnungslosenhilfe in den Mittelpunkt ihrer diesjährigen Herbstsammlung, die vom 15. – 21. Oktober 2018 in ganz Bayern stattfindet. Michael Bammessel, Präsident der Diakonie Bayern, eröffnet sie am 14. Oktober mit einem Gottesdienst in der Hofer Kirche St. Lorenz.
Sie leben bei Freunden, Verwandten, in kommunalen Unterkünften oder im schlimmsten Fall auch auf der Straße: Wohnungslosigkeit in Deutschland hat viele Gesichter, und viele Ursachen. Den „typisch“ wohnungslosen Menschen gibt es nicht. Alleinstehende Männer sind ebenso davon betroffen wie Frauen, die mittlerweile etwa ein Drittel der Wohnungslosen ausmachen. Und immer häufiger sitzen auch ganze Familien mit Kindern im weitesten Sinne „auf der Straße“. Neben dem fehlenden Wohnraum nennen Experten Arbeitslosigkeit, Überschuldung sowie die Ausweitung des Niedriglohnsektors als Ursache. Hinzukommen oftmals Suchterkrankungen oder psychische Probleme.
Die Diakonie in Bayern hält knapp 100 Angebote für Menschen vor, die von Wohnungsverlust bedroht oder betroffen sind. Dazu zählen neben Fachstellen zur Verhinderung von Obdachlosigkeit und den Wärmestuben auch Kurzzeit-Übernachtungsmöglichkeiten sowie Wohnheime mit knapp 1.000 Plätzen. Besonders besorgniserregend dabei ist: Sie alle berichten von einem stetigen Anstieg an Ratsuchenden und von immer längeren Verweildauern in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe sowie in kommunalen Notunterkünften.
Eröffnet wird die diesjährige Herbstsammlung am
Sonntag, den 14. Oktober
um 9.30 Uhr
mit einem Gottesdienst in der Kirche St. Lorenz
Lorenzstraße 24, 95028 Hof
zu dem wir Sie herzlich einladen.
Mit den Spenden für die Herbstsammlung der Diakonie in Bayern werden die Angebote für Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen sind, sowie alle anderen Angebote der Diakonie in Bayern unterstützt. Spenden für die Sammlung sind bei Kirchengemeinden, den zahlreichen Haus- und Straßensammlungen sowie direkt möglich:
Diakonisches Werk Bayern e.V.,
Evangelische Bank eG
IBAN: DE20 5206 0410 0005 2222 22
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Herbstsammlung 2018
oder telefonisch mit einem Anruf bei unserer Spendenhotline 0800 7005080 (gebührenfrei aus dem deutschen Festnetz).
Im vergangenen Jahr erbrachte die Herbstsammlung der bayerischen Diakonie über 650.000 Euro; im Mittelpunkt stand die Hospizarbeit der Diakonie.
Weitere Informationen rund um die Herbstsammlung der Diakonie Bayern finden Sie auch im Netz unter www.diakonie-bayern.de/herbstsammlung
Die traditionelle Herbstsammlung der Diakonie Bayern findet seit über sechzig Jahren statt. Gesammelt wird sowohl in den evangelischen Gottesdiensten, auf der Straße und an den Haustüren. 30% der Spenden werden vom Diakonischen Werk Bayern für die Projektförderung in ganz Bayern eingesetzt. 70% der Spenden an die Kirchengemeinden verbleiben direkt im Dekanatsbezirk zur Förderung der diakonischen Arbeit vor Ort.