Gutes Spendenergebnis für Brot für die Welt. Diakoniepräsident: Hilfe vor Ort bestes Mittel gegen Flüchtlingselend

Nürnberg, 23. Juli 2014. Die Aktion Brot für die Welt hat im vergangenen Jahr allein im Bereich der evangelischen Kirche in Bayern 8.341.904,00 Euro Spenden erhalten. Dies ist erneut der Spitzenplatz unter den Landes- und Freikirchen. . Deutschlandweit nahm Brot für die Welt im Jahr 2013 55.781.297 Millionen Euro ein; das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von etwa 1 Prozentpunkt. Das Ergebnis setzt sich zusammen aus direkten Überweisungen an die evangelische Hilfsorganisation sowie aus Kollekten und Spenden, die in Kirchengemeinden gesammelt wurden.

„Eine Welt ohne Hunger ist keine Utopie“, sagte Michael Bammessel bei der Vorstellung der Ergebnisse heute in Nürnberg, „und die Spenderinnen und Spender aus Bayern setzen sich engagiert dafür ein.“ Im Zentrum der Projektarbeit von Brot für die Welt standen neben dem Kampf gegen Hunger, Armut und Ungerechtigkeit, die Förderung von Bildung und Gesundheit sowie der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen. „Die dramatischen Zustände in den Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge im Freistaat führen uns wieder deutlich vor Augen, wie wichtig die Hilfe für die Menschen in den armen Ländern ist. Ich bin überzeugt: Effektive Hilfe vor Ort ist das beste Mittel gegen Flüchtlingsströme und das daraus folgende Elend.“

Bammessel begrüßte darum auch die Erhöhung des Etats für das Entwicklungshilfeministerium um 147 Millionen Euro. „Aber: Auch wenn dieser Etat der höchste in der Geschichte der Bundesrepublik ist – wir sind noch weit von den versprochenen 0,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes entfernt.“ Im vergangenen Jahr hätte der Etat gerade einmal etwas mehr als die Hälfte, nämlich 0,38 Prozent, betragen.

Brot für die Welt setzt sich unter anderem für eine international abgestimmte Agrar- und Handelspolitik ein. „Dazu gehört, dass bäuerliche Familienbetriebe, die den Großteil der Nahrungsmittel weltweit produzieren, endlich die nötige Anerkennung und Unterstützung bekommen. Sie brauchen gesicherten Zugang zu Land, Wasser, Saatgut, Dünger und Krediten genauso wie bessere Möglichkeiten zur Lagerung und Vermarktung ihrer Produkte“, so Bammessel.  

Weltweit wurden im vergangenen Jahr 598 Projekte in 70 Ländern neu bewilligt, die meisten Mittel flossen nach Afrika. Über das Jahr fördert Brot für die Welt mehr als 2.000 Projekte mit einer durchschnittlichen Laufzeit von drei Jahren. Das evangelische Hilfswerk unterstützt die Partnerorganisationen auch durch Stipendien. Rund 3.000 junge Menschen weltweit konnten sich 2013 so beruflich fortbilden.   

Neben Spenden und Kollekten erhielt Brot für die Welt 2013 Mittel des Kirchlichen Entwicklungsdienstes und Beiträge Dritter, vor allem aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und  Entwicklung (BMZ). Insgesamt standen dem Hilfswerk der evangelischen Kirchen und Freikirchen 263,4 Millionen Euro zur Verfügung.  Die Gesamtausgaben für Projekte betrugen 245,2 Millionen Euro oder 94,7 Prozent der Mittel. Für Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit wurden 2,4 Prozent und für Verwaltungsaufgaben 2,9 Prozent eingesetzt. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bewertet die Werbe- und Verwaltungsausgaben an den Gesamtausgaben als niedrig und stuft Brot für die Welt als spendenwürdig ein.