Fünf Jahre Bundesfreiwilligendienst bei der Diakonie

Ein Erfolgsmodell feiert Geburtstag

Nürnberg, 29. 06. 2016 Mehr als 1.200 Plätze pro Jahr in sieben verschiedenen Arbeitsfeldern von Diakonie und Kirche – wer sich in Bayern freiwillig engagieren will, hat eine große Auswahl. Am häufigsten nachgefragt: Der neugeschaffene Bundesfreiwilligendienst (BFD) sowie das bewährte Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) in der ambulanten Arbeit, in der Kirchengemeinde und in der Behindertenhilfe. „Das Spektrum unserer Plätze ist groß und ermöglicht vielfältige soziale Erfahrungen“, so Michael Bammessel, Präsident der Diakonie Bayern. Sein Fazit nach fünf Jahren Bundesfreiwilligendienst: „Ein absolutes Erfolgsmodell – für alle Beteiligten.“

 

Eingeführt wurde der Dienst, nachdem durch die Aussetzung der Allgemeinen Wehrpflicht auch der Zivildienst entfallen war. Die neuen Angebote für junge Menschen („Bundesfreiwilligendienst“- BFD) und Menschen mit Ausbildung oder Berufserfahrung („Bundesfreiwilligendienst für Ältere“ – BFD 27+) ergänzen als zweite Säule seit 2011 das bereits seit 1964 angebotene „Freiwillige Soziale Jahr“ (FSJ) und das „Freiwillige Ökologische Jahr“ (FÖJ, seit 1993). Erst im Jahr 2016 hinzugekommen ist der „Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingsbezug (BFD-F)“.

 

„Die Diakonie bietet damit eine erstaunliche Bandbreite von Erfahrungsräumen“, so Bammessel heute in Nürnberg, „und damit auch immer mehr Menschen die Möglichkeit, sich freiwillig für einen bestimmten Zeitraum zu engagieren.“ Neben der ambulanten Arbeit, der Kirchengemeinde und der Behindertenhilfe würden die Freiwilligen in der Diakonie auch in der Gemeinwesenarbeit, der Kulturarbeit, in Einrichtungen für psychisch kranke Menschen sowie in Kinderkrippen mitarbeiten.

 

Dabei war die Einführung der neuen Dienste am 1. Juli 2011 zwar nicht holprig, aber doch mit Unsicherheiten verbunden. Würden die Einrichtungen den Wegfall des vertrauten „Zivis“ einfach so verkraften? Und würden sich genügend Interessenten für die Alternativen BFD und BFD 27+ finden lassen? Bammessel zufolge ist den Einrichtungen der Übergang vom Zivildienst auf die Freiwilligendienste, wie die Angebote zusammenfassend genannt werden, gelungen - wenn auch nicht alle entfallenen Zivildienststellen durch die neuen Dienste ersetzt werden konnten. „Dies wird aber durch den Charakter von BFD und FSJ als wirkliche Freiwilligendienste wieder wettgemacht.“ Sie seien eben kein Wehrersatzdienst mit einem verpflichtenden Charakter.

 

Fünf Jahre nach der Einführung zeigt sich darum: Die Dienste haben manches verändert, und sie funktionieren. „Die Struktur der Teilnehmenden hat sich verändert: War früher der Anteil der Männer – durch den Zivildienst als Wehrersatzdienst – deutlich höher, so hat in den vergangenen Jahren der Anteil der Frauen unter den Freiwilligen  zugenommen.“ Als erfreulich bewertet es Bammessel auch, dass die Freiwilligendienste für viele zunehmend der Einstieg in die soziale Arbeit ist. „In Bayern werden etwa zehn Prozent aller Bundesfreiwilligen über 27 Jahre von den Einrichtungen der Diakonie, in denen sie eingesetzt sind, übernommen – entweder in eine Ausbildung oder aber in ein reguläres Beschäftigungsverhältnis“.

 

An der Attraktivität der Angebote hat Bammessel keinen Zweifel. „Wir haben erst vor kurzem begonnen, unsere Plätze für den Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingsbezug BFD-F zu bewerben. Bereits innerhalb weniger Tage haben wir schon zehn Prozent der Stellen besetzt.“ Der Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingsbezug war Teil des Asylverfahrens­beschleunigungsgesetzes. Durch ihn sollten die Möglichkeiten deutlich erweitert werden, sich im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes für Flüchtlinge zu engagieren.

 

Bammessel: „Die Freiwilligendienste verändern den Blick – auf andere, auf sich selbst, auf das Leben. Und viele Freiwillige sagen nachher: Diese Erfahrung hat mein Leben verändert.“   

 

Weitere Informationen rund um das Freiwillige Soziale Jahr und den Bundesfreiwilligendienst bei der Diakonie in Bayern finden Sie unter www.diakonie-bayern.de sowie unter www.miteinander-freude-leben.de