Einig waren sich alle Teilnehmenden: Das Soziale muss im Focus der Politik stehen und mit entsprechenden Rahmenbedingungen ausgestattet werden. Wie diese Bedingungen auszusehen haben, darüber war sich das Podium allerdings nur bedingt einig. Während Finanzminister Söder –zu Erheiterung des Publikums – behauptete, Bayerns Sozialministerin Haderthauer bekäme von ihm „fast alles, was sie sich wünscht“, und die Verbände aufforderte, geschlossener aufzutreten, bewertete Berndl die Sozialcharta als Belegt dafür, dass genau dies mittlerweile gelinge. Dem Vorschlag Söders, die Position der Pflegebranche durch eine Pflegekammer zu stärken, erteilten die Verbandsvertreter ein erneute Absage. Stattdessen forderten eine bessere Bezahlung für soziale Berufe. Michael Bammessel forderte hier von der Politik einen stärkeren Einsatz. Die Haltung der jeweiligen Parteien in der Sozialpolitik müssten die kommenden Wahlen mitentscheiden, so der Präsident der Diakonie Bayern.
Die Freie Wohlfahrtspflege in Bayern hatte die bayerische Sozialcharta mit dem Titel „Exzellente Soziale Güte – Maßstab einer lebenswerten Gesellschaft“ im Januar der Öffentlichkeit vorgestellt. Darin fordern sie eine grundsätzliche Ausrichtung der Politik am Sozialen.