Freie Wohlfahrt diskutiert Sozialcharta. Prominent besetztes Podium

Prominente Gäste folgten Anfang Juni der Einladung der Freien Wohlfahrtspflege und ihrem gegenwärtigen Vorsitzenden, dem Diakoniepräsidenten Michael Bammessel, um die bayerische Sozialcharta zu diskutieren. Auf dem Podium des Nürnberger Presseclubs: Dirk von Vopelius, Präsident der IHK Mittelfranken, MdL Angelika Weikert (SPD), Margit Berndl (Der Paritäter) und schließlich Markus Söder, der bayerische Finanzminister. Vor etwa 80 Zuhörerinnen und Zuhörern ließen sie sich nach der sozialen Güte im Freistaat befragen.

Einig waren sich alle Teilnehmenden: Das Soziale muss im Focus der Politik stehen und mit entsprechenden Rahmenbedingungen ausgestattet werden. Wie diese Bedingungen auszusehen haben, darüber war sich das Podium allerdings nur bedingt einig. Während Finanzminister Söder –zu Erheiterung des Publikums – behauptete, Bayerns Sozialministerin Haderthauer bekäme von ihm „fast alles, was sie sich wünscht“, und die Verbände aufforderte, geschlossener aufzutreten, bewertete Berndl die Sozialcharta als Belegt dafür, dass genau dies mittlerweile gelinge. Dem Vorschlag Söders, die Position der Pflegebranche durch eine Pflegekammer zu stärken, erteilten die Verbandsvertreter ein erneute Absage. Stattdessen forderten eine bessere Bezahlung für soziale Berufe. Michael Bammessel forderte hier von der Politik einen stärkeren Einsatz. Die Haltung der jeweiligen Parteien in der Sozialpolitik müssten die kommenden Wahlen mitentscheiden, so der Präsident der Diakonie Bayern.

Die Freie Wohlfahrtspflege in Bayern hatte die bayerische Sozialcharta mit dem Titel „Exzellente Soziale Güte – Maßstab einer lebenswerten Gesellschaft“ im Januar der Öffentlichkeit vorgestellt. Darin fordern sie eine grundsätzliche Ausrichtung der Politik am Sozialen.