Etappensieg für Kinder: Diakonie begrüßt geplante Erhöhung des Basiswertes

Nürnberg, 3. Juli 2014 Das Ziel einer Verbesserung der Kinderbetreuung im Freistaat ist nach Ansicht der Diakonie Bayern nun einen Schritt näher gerückt: Statt, wie ursprünglich geplant, Eltern bei den Kosten für Kindertageseinrichtungen zusätzlich zu entlasten, soll ab Herbst in die Ausstattung der Betreuungseinrichtungen investiert werden. Die Summe, um die es geht, ist beträchtlich: 63 Millionen Euro, die ursprünglich für die finanzielle Unterstützung der Eltern gedacht waren. Die Landtagsfraktion der CSU hat dieser Forderung der Diakonie jetzt zugestimmt.

Laut „Bayernplan“, dem Regierungsprogramm der CSU, sollten ab September 2014 Eltern im Freistaat für das zweite Kindergartenjahr um weitere fünfzig Euro entlastet werden – zusätzlich zum bereits gezahlten Zuschuss von einhundert Euro für das dritte Kindergartenjahr. Michael Bammessel, Präsident der Diakonie Bayern: „Die Anforderungen in der Arbeit mit Kindern in den Tageseinrichtungen sind in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Die Trias Betreuung, Erziehung und Bildung dieser Arbeit hat sich zu Recht zugunsten stärkerer Akzente im Bereich Bildung verschoben.“ Diesem Anspruch müssten die finanziellen Rahmenbedingungen entsprechen.

 

Es sei unter den momentanen Umständen jedoch kaum möglich, die Anforderungen des Bayerischen Kinderbildungs- und –betreuungsgesetzes (BayKiBiG) sowie des bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes zu erfüllen. Bammessel: „Schwankende Kinderzahlen und der Ausfall von Mitarbeitenden in Einrichtungen – beides kann beispielsweise momentan kaum ausgeglichen werden. Dabei brauchen gerade Kinder verlässliche Beziehungen.“ Eine Erhöhung des sogenannten Basiswertes (siehe Stichwort) würde es  beispielsweise ermöglichen, Verträge zu entfristen und den Personalschlüssel zu verbessern. „Die vorgesehenen Mittel kommen auf diesem Wege faktisch den Kindern zugute.“

Die Diakonie erwartet nun, dass die Bayerische Staatsregierung und auch die kommunalen Spitzenverbände der CSU-Fraktion folgen. Diakoniepräsident Bammessel: „Es mag so klingen, als sei die gewünschte Erhöhung des Basiswertes eine Entscheidung zu Ungunsten der Eltern. Das Gegenteil ist der Fall: Wir entsprechen damit den Erwartungen der Eltern einer bestmöglichen Betreuung für ihre Kinder.“ Dies habe Umfragen zufolge gegenüber einer Kostenentlastung eindeutig Priorität.

Stichwort: Basiswert

Der Basiswert ist im Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz (BayKiBiG) von 2005 die Grundlage für die Zuschüsse, die Kommunen für den Betrieb von Kinderbetreuungseinrichtungen erhalten - gemeinsam mit Faktoren wie den Buchungszeiten oder möglichen integrativen Angeboten. Die Kommunen finanzieren ihrerseits noch einmal den gleichen Anteil der staatlichen Zuschüsse.