Erziehungsleistung honorieren – aber richtig. Diakonie Bayern gegen geplantes Betreuungsgeld

Nürnberg, 11.04.2012 Gegen das von der Regierungskoalition beschlossene, nun aber zunehmend umstrittene Betreuungsgeld haben sich jetzt auch die bayerische Diakonie und die Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen in Bayern ausgesprochen. In einer Stellungnahme fordern sie, die Erziehungsleistung der Eltern generell zu honorieren, und zwar finanziell wie ideell. „ Auch wer sein Kind zeitweise den Mitarbeitenden einer Kindertageseinrichtung anvertraut, erzieht sein Kind.“

Aus Sicht der Diakonie ist die Beschränkung des Betreuungsgeldes auf Eltern, die ihre Kinder nicht in eine Betreuungseinrichtung geben, darum der falsche Weg. „Idealerweise erhalten alle Eltern eine finanzielle Anerkennung ihrer Erziehungsleistung – und die dann auch in einer entsprechenden Höhe“, fordert Birgit Löwe, Vorstandsmitglied der Diakonie Bayern und Vorsitzende der Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Familienfragen in Bayern (eaf bayern).  Der jetzt geplante Betrag von 100 – 150 Euro pro Kind sei zudem nicht ausreichend. So könne damit im Bedarfsfall weder eine private Kinderbetreuung noch zusätzliche Bildungsangebote finanziert werden.


„Nach jetziger Rechnung kostet das Betreuungsgeld mehr als der Ausbau der Bildungs- und Betreuungseinrichtungen.“ Dabei weisen internationale  Vergleiche nach, dass Deutschland beim Angebot von Krippen, Kitas und Ganztagsschulen noch einen deutlichen Nachholbedarf hat. Löwe: „In  der jetzigen Form müssen wir das Betreuungsgeld darum ablehnen.“ Die Diakonie fordert stattdessen, die Mittel von 400 Millionen Euro im Jahr 2013 bzw. von 1,2 Milliarden Euro ab 2014 für den geplanten Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen auszugeben.


Das Betreuungsgeld wurde von den Spitzen von CDU, CSU und FDP in der Koalitionsvereinbarung beschlossen, wird mittlerweile aber sowohl von Teilen der Union wie auch der FDP kritisch gesehen. Bereits Anfang April haben über 20 Bundestagsabgeordnete der Union ihre Bedenken öffentlich geäußert.


Die Erklärung der eaf bayern finden Sie <link fileadmin user_upload positioneafbayern230312betreuungsgeld.pdf download>hier.

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Daniel Wagner Pressesprecher