Bammessel erinnerte an die Verdienste des Jubilars um den Sozialstaat: „Karl Heinz Neukamm hat in den 90er Jahren großen Weitblick bewiesen, als er in führender Funktion für die Einführung der Pflegeversicherung warb und dabei seine vielfältigen Kontakte in die politische Spitzenebene nutzte.“ Trotz ihrer Schwächen: Ohne die Pflegeversicherung wären die heute drängenden Probleme der Altenpflege unlösbar, so der bayerische Diakoniepräsident. „Neukamm hat der Diakonie viele innovative Impulse vermittelt. Dabei war er nie nur Manager eines Sozialverbandes, sondern immer auch Theologe und Pfarrer.“ Karl Heinz Neukamm, 1929 in Pegnitz geboren, studierte Theologie in Erlangen und Göttingen. Der Gemeindepfarrer wurde 1962 zum Landesjugendpfarrer der bayerischen Landeskirche berufen. Von 1967 bis 1984 Rektor der Rummelsberger Anstalten, von 1975 bis 1984 ehrenamtlicher Präsident des Diakonischen Werkes Bayern, wechselte Neukamm anschließend ins Präsidentenamt des Diakonischen Werkes der EKD. Als Leiter des DW der EKD von 1984 bis 1994 setzte er sich besonders für die evangelische Profilierung der Diakonie ein. Sein besonderes Engagement galt auch der weltweiten Diakonie. Der Träger des Bundesverdienstkreuzes war seit seinem Ruhestand 1994 bis 2000 Beauftragter des Rates der EKD für Spätaussiedler und Heimatvertriebene. Karl Heinz Neukamm lebt heute in Nürnberg.