Aber auch Kindertagesstätten, Kindergärten und Beratungsstellen, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe klagen zunehmend über die Probleme bei der Personalfindung. Einzig Einrichtungen für Menschen mit Behinderung sind von der Entwicklung bislang verschont gebelieben. Wie die Befragung weiter ergab, sind insbesondere Träger im ländlichen Raum bzw. in Orten mit einer Größe von 10.000 bis 50.000 Einwohner vom Fachkräftemangel betroffen. In Ballungsräumen und Großstädten wird der Fachkräftemangel als weniger gravierend bewertet. „Die öffentliche Wahrnehmung konzentriert sich bei diesem Thema immer auf die Großstädte. Dabei sind sie deutlich weniger betroffen“, kommentiert der Präsident der Diakonie Bayern, Michael Bammessel, die Ergebnisse der Umfrage.
Auch in den kommenden Jahren rechnen die Bezirksstellen der Diakonie Bayern weiterhin mit Schwierigkeiten, Mitarbeitende zu finden. Die Altenhilfe sowie Kindergärten sind hier erneut besonders betroffen. Sollte es dabei nicht gelingen, eine Lösung für den wachsenden Personalbedarf im sozialen Bereich zu finden, drohe nach Angaben der Befragten in vielen Bereichen zwar keine Einstellung, aber doch eine Einschränkung der Angebote – nicht ohne Folgen für die Qualität der geleisteten Arbeit.
Nach Gegenstrategien befragt, gaben die Bezirksstellen an, ihre Eigenwerbung zu intensivieren und verstärkt selbst auszubilden. Nur wenige hingegen gaben an, Mitarbeitende im Ausland anzuwerben.
Die befragten Bezirksstellen vertreten die diakonischen Träger und Einrichtungen in den über 70 evangelisch-lutherischen Dekanaten Bayern. Sie treffen sich dreimal jährlich zu bayernweiten Fachkonferenzen.