Diakonie mit Leib und Seele erleben. Über 80 diakonische Lernorte

Nürnberg, 15.05.2012 Einen Vormittag hat der sechzehnjährige Tammo in einer diakonischen Einrichtung mitgearbeitet und hier Diakonie mit Leib und Seele erlebt. Sein Fazit: „Wenn man sich selber mal mit alten Leuten beschäftigt, merkt man, dass man sie nicht einfach als Zahl in einer Statistik stehen lassen kann.“ So wie ihm erging es heute auch 25 weiteren Schülerinnen und Schülern, die beim Aktionstag des Projektes „Diakonisches Lernen“ in Nürnberg Einrichtungen des evangelischen Wohlfahrtsverbandes kennengelernt haben. Sie besuchten eine Tafel, Einrichtungen der Altenhilfe sowie Kindergärten.

„Im Projekt Diakonisches Lernen geht es um Fragen wie: Was zählt im Leben wirklich? Was heißt es, wenn ein Mensch in Armut lebt, wenn er alt wird und Hilfe braucht?“, so der Präsident der Diakonie Bayern, Michael Bammessel, zum Abschluss des heutigen Aktionstages. „Wir wollen, dass Schüler und Lehrkräfte die Welt der Diakonie am eigenen Leib erleben und erfahren. Dabei sind wir fest überzeugt davon, dass wir hier ein wertvoller Partner für ein ganzheitliches Bildungskonzept und alle Schularten sind. Und schließlich: Diakonisches Lernen hilft mit, eine menschenwürdige Gesellschaft aufzubauen.“

An mittlerweile 80 diakonischen Lernorten in Bayern können einzelne Schüler, kleine Schülergruppen und teilweise auch ganze Schulklassen diakonisch aktiv werden. Diakonisches Lernen bedeutet z.B.: Für Menschen im Stadtteil kochen, bei Tafeln oder Kleiderkammern helfen, integrative Schulwandertage unternehmen, gemeinsam Gottesdienst in einer diakonischen Einrichtung feiern, Segnungsgottesdienste für pflegende Angehörige gestalten, Grillabende für Pflegekräfte der Diakonie organisieren, Geschichten oder Rezepte von Senioren erforschen und dokumentieren und diakonische Berufe erleben und ausprobieren.

Michael Bammessel: „Unser erstes Ziel waren 50 Lernorte und diese hatten wir Ende Januar 2012 erreicht. Jetzt ist Mitte Mai und wir sind bei 80 Lernorten. Wenn es so weiter geht, werden wir die 100 vielleicht noch in diesem Schuljahr erreichen.“

An jedem der 80 diakonischen Lernorte gibt es einen zuverlässigen Ansprechpartner für Lehrer und Schüler.  Die Kompetenz der Ansprechpartner, die Lehrplanbezüge, das Gefühl der Schüler „nützlich zu sein“ und die Reflexion des Erlebten im Unterricht sind die Garantie dafür, dass diakonische Aktionstage, Schülerpraktika, wiederkehrende Begegnungen oder  P-Semina mit der Diakonie als außerschulischem Partner ein Gewinn für alle Beteiligten sind. 

Die Initiative Diakonisches Lernen des Diakonischen Werks Bayern www.diakonisches-lernen.de und der Kooperationspartner Religionspädagogisches Zentrum Heilsbronn, Gymnasialpädagogische Materialstelle Erlangen, Evangelische Schulstiftung in Bayern und Institut für Evangelische Theologie an der Universität Regensburg  ist seit dem Schuljahr  2011-12 online.