„Deutlich vernehmbare Stimme der Kirche in Familienfragen.“

Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familien in Bayern wird 60.

Nürnberg, 6. Dezember 2017 „Eine sozialpolitische Playerin und deutlich vernehmbare Stimme der evangelischen Kirche in Familienfragen“ – für Sandra Schuhmann, Fachvorständin der Diakonie Bayern und 1. Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft, ist die Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Bayern (eaf) auch ,im sechzigsten Jahr ihres Bestehens ein unverzichtbarer Teil der sozialpolitischen Verbändelandschaft im Freistaat. „Die eaf hat für die Reform des Familienrechts und des Eherechts gestritten, sich für das Elterngeld eingesetzt, beim Familienlastenausgleich mitgeredet – kurz: wo immer es um die Familie geht, meldet sich auch die eaf zu Wort.“

Die eaf auf Bundesebene wurde am 10. September 1953 in Bethel gegründet – man wollte bereits unabhängig voneinander bestehende Bewegungen zusammenführen, die sich im Bereich der evangelischen Kirche den Themen der Familie widmeten. Vier Jahre später folgte die Gründung der „eaf bayern“, an die heute mit einer Jubiläumsfeier in Nürnberg erinnert wurde.

Die Familienidylle, die in den Gründerjahren der eaf vor sechzig Jahren auch als Folge des Krieges hervorbeschworen worden sei, habe ganz praktische Konsequenzen gehabt, so Sandra Schuhmann in ihrem Grußwort: „Die Familie mit möglichst vielen Kindern und die Ehefrau, die sich um Ehemann und Kinder kümmerte – Betreuungsplätze waren da nicht notwendig. Kurz: Frauen konnten gar nicht erwerbstätig sein und hatten auch nur wenige Möglichkeiten, sich selbst finanziell abzusichern. Sie wurden und blieben von ihrem Mann abhängig.“ Sich hier für die Gleichwertigkeit aller Teile einer Familie einzusetzen gehörte in den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens zu den Hauptaufgaben der eaf. Heute hingegen verstehe man Familie anders, so Schuhmann: „Sie ist mehr denn je eine emotionale Einheit, gegründet auf der freiwilligen Partnerschaft – übrigens auch gleichgeschlechtlicher Paare.“ Darum sei mittlerweile der Einsatz für die gesamtgesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Familien in Deutschland das zentrale Thema der eaf.

Michael Bammessel, Präsident der Diakonie Bayern, wies darum auch auf die nach seinen Worten „enormen Lasten hin“, die Familien auferlegt würden. “Beide Eltern sollen beruflich möglichst umfassend zur Verfügung stehen, Partnerschaft soll beziehungsstark und erotisch erfüllend sein, Kinder sollen mit optimaler Zuwendung begleitet werden, aber auch schulisch optimal vorankommen, eine gute Pflege der Eltern soll ebenso möglich sein wie ein erfülltes Freizeitleben nach dem Motto ‚Lebe dein Leben, du hast nur eines.‘“ Es sei die Aufgabe eines evangelischen Familienverständnisses, Entlastung zu schaffen, das Unvollkommene zu akzeptieren, und Gescheiterten Annahme zu vermitteln. Bammessel: „Politisch muss für mehr die Familienentlastung getan werden. Alleinerziehende müssen besser abgesichert und pflegende Angehörige besser entlastet werden.“

Die Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen in Bayern e.V. (eaf bayern) der ein Zusammenschluss von 20 Werken, Diensten, Verbänden und Arbeitsgemeinschaften innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, die sich für verbesserte Lebensbedingungen für Familien und Kindern einsetzen. Mehr über die eaf bayern finden Sie unter www.eaf-bayern.de