Es ist fraglich, wie lange das Aufnahmesystem in Bayern dieser extremen Belastung standhält. Um genügend Platz für Asylsuchende zu schaffen, muss die Weiterleitung an andere Standorte im Freistaat beschleunigt werden. Daher werden die Bezirksregierungen verstärkt Zwangszuweisungen an die Landkreise und Gemeinden durchführen.
Sollte auch die Zentrale Erstaufnahmeeinrichtung in Zirndorf wegen Überfüllung geschlossen werden, hätte dies Auswirkungen auf das gesamte Bundesgebiet: In diesem Falle erhöht sich automatisch der Anteil der Asylsuchenden, die in den anderen Bundesländern temporär aufgenommen werden müssten.
„Die Lage spitzt sich in Bayern weiter zu“, erläutert Dr. Mähner, „weil auch die syrischen Kontingentflüchtlinge unterzubringen sind“. Von den 20.000 syrischen Flüchtlingen, die Deutschland aufnimmt, entfällt ein Anteil von 3.000 auf Bayern. Darüber hinaus müssen die bayerischen Bezirksregierungen auch für die ehemaligen afghanischen Mitarbeiter/innen der Bundeswehr neue Unterbringungsplätze bereitstellen.
„Die bayerische Diakonie fordert von der Bundesregierung in dieser schwierigen Situation, die Länder bei der Aufnahme der Asylsuchenden nachhaltig zu unterstützen“, so Dr. Mähner. „In der gegenwärtigen Situation wären vor allem leerstehende Gebäude und Gelände des Bundes notwendig, um die Unterbringungsnot zu lindern. Darüber hinaus brauchen die Bundesländer finanzielle Hilfen, um die Aufnahmekosten zu tragen.“