
JAHRESTHEMA 2017/2018 - GESCHICHTEN DES ANKOMMENS BEI DER BAYERISCHEN DIAKONIE

Ankommen als alter Mensch bei der Diakonie
Der Internationale Tag der Pflege am 12.5. ist der Anlass für die Auswahl dieser fiktiven „Geschichte des Ankommens“ für den Monat Mai 2017. In dieser Geschichte spiegeln sich die Erfahrungen vieler Seniorinnen und Senioren wider: Sie kommen im Alter nicht mehr alleine in ihrer Wohnung zurecht, werden vergesslich oder dement und können ihren Alltag nicht mehr bewältigen. Deshalb entscheiden Sie sich gemeinsam mit ihren Angehörigen für einen Umzug ins Pflegeheim. Die Diakonie bietet flächendeckend in ganz Bayern mehr als 200 stationäre und teilstationäre Einrichtungen der Altenpflege mit insgesamt ca. 16.500 Plätzen an. Hier finden ältere Menschen ein neues Zuhause.
Rosa, weiß, hellblau.
Lauter Tabletten
durcheinander.
Den Heimweg vergessen.
Nichts geht mehr allein.
Warum auch?
Hier ist jemand da.
Alles ist sicher.
Die Kinder kommen vorbei.
Schöne Erinnerungen, gute Tage.
Fiktives Fallbeispiel zur Geschichte des Ankommens
Frau Treu kann sich in ihrer eigenen Wohnung und in der Umgebung nicht mehr gut orientieren. Ihre Kinder leben nicht am gleichen Ort und können sich um die zunehmende zeitliche Begleitung nicht mehr kümmern. Bei Besuchen fällt den Kindern auf, dass ihre Mutter die Medikamente nicht auseinanderhalten kann und bei Arztbesuchen unterstützt werden muss. Deshalb entscheiden sie sich gemeinsam für einen Umzug in eine diakonische Pflegeeinrichtung. Ihre Kinder besuchen sie dort, und wenn Frau Treu mit ihnen Gespräche über ihr Leben mit ihren Erinnerungen führen kann, entsteht bei ihr Freude und sie ist glücklich. Sie fühlt sich in ihrem neuen Zuhause sehr wohl. Sie lebt sich schnell ein, findet Kontakte zu anderen Heimbewohner/-innen und ebenso zum Pflegepersonal, das sich liebevoll um sie kümmert.
Was die Diakonie für Menschen im Alter tut
Die Diakonie setzt sich für ein selbstbestimmtes, kompetentes Leben im Alter ein.
Die Würde des Menschen bleibt auch im Alter, im Leiden und in Krankheit unverlierbar. Wir beachten dies bei der Pflege und den Hilfsangeboten.
Wir treten in der öffentlichen Diskussion dafür ein, dass die Erfahrung und Kompetenz der älteren Generation, aber auch deren lebensspezifischer Hilfebedarf zur Geltung kommen.
Wir vertreten ältere Menschen in der Artikulierung ihrer speziellen Bedürfnisse, wie z. B. barrierefreier, seniorengerechter Wohnraum, gesicherte Altersversorgung, altersgerechte Versorgung, Strukturen mit ortsnahen pflegerischen Angeboten etc.
Wir orientieren unser Handeln an der Bibel. Unsere Arbeit steht unter der Zusage Gottes: „Ja, ich will euch tragen bis ins Alter“ (Jesaja 46,4).
Der Fachverband Evangelische Altenhilfe in Bayern e. V.
Der Fachverband Evangelische Altenhilfe in Bayern e. V. weiß sich an die biblische Überlieferung gebunden, die alten Menschen besondere Beachtung, Fürsorge und Zuwendung schenkt. Beratung und Hilfe orientieren sich deshalb am biblischen Menschenbild und an den aktuellen fachlichen Qualitätsstandards.
Der Fachverband ist Mitglied im Diakonischen Werk Bayern und vertritt die offene, ambulante, teilstationäre und stationäre Altenhilfe im Bereich der evangelischen Kirche in Bayern. Er fördert die konzeptionelle Weiterentwicklung der Altenhilfe, trägt Sorge für eine fachbezogene Fort- und Weiterbildung und engagiert sich für die Seelsorge an Menschen in diakonischen Einrichtungen und Diensten.
Mit Publikationen, Stellungnahmen, Arbeitsmaterialien und Veranstaltungen trägt er dazu bei, dass die Interessen der älteren Generation in der Öffentlichkeit beachtet und berücksichtigt werden. Er achtet darauf, dass alte Menschen in Diakoniestationen, Heimen und Beratungsdiensten, fachgerechte und individuelle Betreuung, Pflege und Information erfahren.
Der Fachverband legt besonderen Wert auf die Umsetzung und fachliche Weiterentwicklung gerontologischer und gerontopsychiatrischer Erkenntnisse. Er sucht die Verbindung zu Forschung und Wissenschaft und fördert und entwickelt modellhafte Projekte der Altenhilfe.
12. Mai 2017: Aktionstag der Diakonie zur Pflege „Mehr Zeit für …“
Zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai 2017 veranstaltet die Diakonie bundesweit die Aktion „Mehr Zeit für …“. Pflegekräfte posten unter dem Facebook-Account der Diakonie, wofür sie mehr Zeit haben wollen, und setzen auch über #pflegeZeit Nachrichten auf Twitter und Instagram ab.
Das Diakonische Werk Bayern beteiligt sich an der Aktion und präsentiert sich zusammen mit dem Fachverband Evangelische Altenhilfe in Bayern e. V. am Freitag 12. Mai 2017 von 15 bis 18 Uhr mit einem Stand auf dem Jakobsmarkt in Nürnberg. Im Rahmen des Aktionstags verteilen Pflegekräfte Teeschachteln an Passanten und laden zu Teerunden ein, um miteinander ins Gespräch zu kommen, wofür es in der Pflege Zeit braucht.
Seit 1967 wird immer am 12. Mai der Internationale Aktionstag „Tag der Pflege“ veranstaltet, am Geburtstag der Britin Florence Nightingale, der Begründerin der systematischen Krankenpflege. Für Nightingale war Pflege „keine Ferienarbeit. Sie ist eine Kunst und fordert, wenn sie Kunst werden soll, eine ebenso große Hingabe, eine ebenso große Vorbereitung wie das Werk eines Malers oder Bildhauers.“ Um diese Pflege zu realisieren, braucht es Zeit. Der Aktionstag möchte darauf aufmerksam machen, dass die Pflegefachkräfte der Diakonie bessere zeitliche Rahmenbedingungen brauchen.
Offene Altenhilfe
ca. 65 Seniorenstätten in kirchlich-diakonischer Trägerschaft
ca. 1.000 Seniorenclubs und Seniorenkreise in überwiegend kirchlicher Trägerschaft
Altenpflege (teilstationär, stationär)
226 Einrichtungen mit 16.423 Pflegeplätzen, in denen nach § SGB XI gepflegt wird
15 Einrichtungen mit Kurzzeitpflegeplätzen, weitere als „eingestreute Plätze“ in stationären Einrichtungen
34 Einrichtungen mit Tagespflege
79 Einrichtungen des Betreuten Wohnens
Ambulante Pflegerische Dienste
243 Diakonie-/Sozialstationen mit insgesamt ca. 6.500 Mitarbeitenden (ca. 3.000
Pflegefachkräfte, ca. 2.000 Mitarbeitende in Pflegehilfe, Hauswirtschaft und
Verwaltung; ca. 1.500 Mitarbeitende als Stundenkräfte, Aushilfen und geringfügig
Beschäftigte)
38 Familienpflegedienste
36 Dorfhelferinnendienste mit 45 Dorfhelferinnen