Geschichte des Ankommens für September 2017 – Fallbeispiel Sherri Duke
Sherri Duke wurde am 30. Mai 1980 in Fürth geboren. Nach ihrem Hauptschulabschluss machte sie 1997 ihre dreijährige Ausbildung zur Frisörin und arbeitete in einem Salon in Forchheim. Der Beruf machte Sherri Duke viel Spaß, aber nach über 20 Jahren als Frisörin wollte sie noch etwas anderes ausprobieren und etwas Neues in ihrem Leben anfangen. Sie dachte dabei an eine soziale Tätigkeit, z. B. mit Kindern mit Behinderung oder mit älteren Menschen.
Eine Freundin von Sherri Duke arbeitet im „Sophienheim“, dem Seniorenpflegeheim der Diakonie Fürth. So kam sie selbst auf die Idee, sich dort zu bewerben und hatte die Möglichkeit, ohne Ausbildung direkt als Pflegehelferin anzufangen.
Von Anfang an war Sherri mit Begeisterung dabei und zeigte viel Talent im Umgang mit älteren Menschen. Jetzt hat sie die Probezeit bestanden und möchte in ein bis zwei Jahren eine Ausbildung als Pflegefachkraft beginnen.
Die alleinerziehende Mutter hat einen Sohn, Aaron, der jetzt sieben Jahre alt wird. Ihre Arbeitszeiten bei der Diakonie kann sie flexibel gestalten: Beispielsweise beginnt die Frühschicht um 6.30 Uhr und endet um 14.00 Uhr. Sherri bringt jedoch morgens erst ihren Sohn zur Schule und beginnt dann um 8.30 Uhr mit ihrer Schicht, arbeitet dafür aber länger. Auf diese Weise kann sie Beruf und Privatleben gut vereinbaren und die vielfältigen organisatorischen Anforderungen, die sie als Alleinerziehende hat, besser bewältigen.
Sie fühlt sich im Sophienheim sehr wohl. „Wir sind ein super Team“, sagt Sherri Duke. Die Kolleginnen und Kollegen helfen ihr und beantworten gerne ihre Fragen. Sie wird so akzeptiert, wie sie ist; es gibt keine Konkurrenz- oder Neidsituationen, die sie während ihrer Tätigkeit als Frisörin immer wieder erlebt hatte.
Ihr Job ist anstrengend, doch es gibt immer auch genügend Zeit, um mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Heims zu reden. Diese persönliche Ansprache tut den älteren Menschen sehr gut.
Ein besonders intensiver Moment war für Sherri Duke das Erlebnis mit einer Heimbewohnerin, der das Essen immer eingegeben wurde. Eines Tages – es war in der Faschingszeit − äußerte die ältere Dame den Wunsch, selbst einmal einen Krapfen zu essen. Sherri Duke zerschnitt also einen Krapfen in viele kleine Stücke und tunkte sie in Kaffee, doch nahm die Heimbewohnerin die Stücke nicht an. Dann kam sie auf die Idee, den Krapfen einfach nur zu halbieren – und das funktionierte. Die Frau war überglücklich und hatte leuchtende Augen, als sie den Krapfen verzehrte, und für Sherri Duke war es eine große Erfüllung und Bereicherung, diese Freude zu erleben.
Sherri Duke ist sehr glücklich mit ihrem neuen Beruf. „Ich möchte keinen Tag mehr missen“, sagte sie neulich zu ihrer Schwägerin.
Die Arbeit bei der Diakonie ist auch aus finanziellen Gründen für sie attraktiv: Als Frisörin hatte Sherri Duke jeden Tag gearbeitet, war aber trotzdem auf Unterstützung durch das Job-Center angewiesen. Jetzt verdient sie das Doppelte, obwohl sie drei Stunden weniger pro Woche arbeitet. Sie ist sehr froh, dass sie nun auf das Geld vom Job-Center verzichten kann.